Nach unzähligen Vorkommnissen auf dem internationalen Endurance-Parkett tut sich nun etwas. Bereits vor zwei Jahren hat der Schweizerische Verband für Pferdesport den Internationalen Verband (FEI) auf die Missstände aufmerksam gemacht. Und erst vor kurzem hat er darüber informiert, die Endurance-Weltmeisterschaften der Elite in Dubai (UAE) unter den aktuellen Umständen nicht zu beschicken.
Am 31. Januar 2015 atmete der Vollblutaraberwallach Splitters Creek Bundy ein letztes Mal den Wüstenstaub ein. Er war mit seinem Reiter am Al Reef Cup in Abu Dhabi ins Rennen über 100 Kilometer gestartet. Er sollte nie im Ziel ankommen, denn er brach sich auf der Rennstrecke, umzingelt von unzähligen Geländewagen, beide Vorderbeine. Das Bild, entnommen vom Livestream des TV-Senders «Dubai Racing», ging durch die Medien und durch die Welt. Entsprechend gross waren der Schock und die Empörung.
Mehrere Verbände äusserten sich kritisch gegenüber den Gegebenheiten an den nationalen wie internationalen Endurance-Rennen der FEI-Gruppe VII (Mittlerer Osten). Am 24. Februar publizierte auch der SVPS eine Medienmitteilung. Zwei Tage später strich die FEI die letzten beiden internationalen Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten UAE von der Liste, womit diese nicht unter der FEI durchgeführt werden dürfen.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung hat am 28. Februar Endurance Great Britain gewagt: Sie sistierte die Sponsoring-Verhandlungen mit Meydan. Meydan gehört Mohammed bin Raschid Al Maktum, dem Herrscher des Emirats Dubai.
Am 6. März deckte die britische Journalistin Pippa Cuckson, die regelmässig mit seriös recherchierten Artikeln über die Vorkommnisse in der Endurancewelt berichtete, einen weiteren Skandal auf. Es geht um einen mutmasslichen Betrug: In den UAE sollen zwei Qualifikationsrennen für den President’s Cup in Wahrheit gar nicht stattgefunden haben. Und dies scheine nur die Spitze des Eisberges zu sein…
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Nicole Basieux