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Dossier: Portraits

Unterstützt von der Stiftung Schweizer Sporthilfe: Ein Kämpferherz

14 Dezember 2015 14:04

Ramona Näf voltigiert seit ihrem neunten Lebensjahr. Ihr grosser Traum: die Weltmeisterschaften. Dabei unterstützt sie ihr Pate, die Roger Federer Foundation, bei ihrem langen Weg an die Spitze. 

Ramona Näf Ramona Näf

Zum Voltigieren kam Ramona Näf aus einem einfachen Grund: Die damals Neunjährige langweilte sich beim Geräteturnen. «Die immer gleichen Übungen machten mir keinen Spass mehr», erzählt die Ostschweizerin. Ihre Mutter nahm das Mädchen daraufhin an der Hand und stapfte mit ihr zum nahe gelegenen Reitstall. Dort schaute der blonde Knirps mit grossen Augen den Turnerinnen auf dem Pferderücken zu – und war sofort begeistert von der Lebendigkeit.

Der Sprung vom stillen Bock aufs galoppierende Pferd fiel dem sportlichen Mädchen leicht, so leicht, dass sie bald beim bekannten Voltigeverein Lütisburg in der ersten Mannschaft mitturnte. 2009 holte Näf bereits mit dem Team auf dem Rücken von Corado den zweiten Platz an der Europameisterschaft in Malmö.

Feuer gefangen 
«Seither fliesst mein ganzes Herzblut in den Sport», so die 17-Jährige. Und auch der grösste Teil ihrer Freizeit. Vier Mal in der Woche trainiert die Blonde. Ihr gefällt die Vielfalt des Sports. «Es braucht Kraft, Gleichgewicht, Ausdauer, Konzentration und Mut!» Daneben müssen sich Pferd, Teamkollegen und Logenführerin voll vertrauen – sonst klappt es mit der Akrobatik nicht.

Dafür sind die Momente, in denen Pferd und Turnerinnen eine Einheit bilden, umso schöner. «Für diese Augenblicke lebe ich», so Näf. Und nicht nur sie: Auch ihre Mutter setzt sich voll für die Leidenschaft ihrer Tochter ein.

Federer als Götti
Sie war es auch, welche ihre Tochter auf die Sporthilfe und deren Patensystem aufmerksam machte. Flugs füllte Näf vor drei Jahren das Formular aus – zwar mit wenig Hoffnung, aber viel Enthusiasmus. Umso erstaunter war sie, als sich innert kürzester Zeit ein Götti meldete.

Und was für einer: Roger Federer. «Ich freute mich natürlich riesig und hüpfte durch die ganze Wohnung!», erinnert sich Näf lachend. Die Stiftung des Tennisasses unterstützt seit acht Jahren 34 sportliche Jungtalente – hauptsächlich in Randsportarten, welche auch bei tollen Erfolgen wenig Ertrag abwerfen. 

In diesem Sommer lud der Superstar seine Patenathleten gar zum Training ein und unterhielt sich mit ihnen. Diese moralische Unterstützung ist Näf fast gleich wichtig wie die finanzielle. «Es ist enorm motivierend, wenn jemand wie Roger Federer an einen glaubt», so Näf. Und zwar auch in schlechten Zeiten: Als sie vor drei Jahren bei einem Training stürzte und beide Arme im Gips trug, kam von der Foundation ein aufmunterndes Mail mit Wünschen zur guten Besserung zurück.

Hohe Ziele
Heute sind beide Arme wieder gesund. Und Näf fitter denn je. Die 17-Jährige ist im 3. Lehrjahr als Gipserin und behauptet sich auch in dieser Männerwelt problemlos. Die körperliche Arbeit wird dem Wirbelwind nie zu viel – sie ist froh, nicht still sitzen zu müssen.

Nur an kalten Tagen, wenn sie von der kalten Baustelle direkt ins Training in die mindestens so kalte Reithalle fährt, muss sie die Zähne zusammenbeissen. Da profitiert sie von ihrem Kämpferherz. «Aufgeben gibt es für mich nicht!», so Näf. Gut möglich, dass sich dieser eiserne Wille bezahlt macht – und ihr Traum vom Einzel-WM-Titel einst in Erfüllung geht.

Sarah Forrer

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