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Olympische Spiele in Rio de Janeiro (BRA) – Fünf Sterne für die weltbesten Pferde

24 August 2016 09:39

Schon alleine die Reise nach Rio war wohl für viele Reiter wie Pferde eine ganz spezielle ­Erfahrung. Die ersten Schweizer Pferde sind nun wieder gesund und munter zurück vom olympischen Abenteuer. Ihnen hat es in der Zeit definitiv an nichts gefehlt. Ein erster Rückkehrer aus Rio, Equipenchef und Teamveterinär Concours Complet, Dominik Burger, teilt schöne und sehr spezielle Erinnerungen.

Marcela Krinke Susmelj und smeyers Molberg im Grand Prix der Olympischen Spiele in Rio. Marcela Krinke Susmelj und smeyers Molberg im Grand Prix der Olympischen Spiele in Rio.

Bei der Frage, wie die Installationen im Stadtteil Deodoro und somit im olympischen Equestrian Centre aussehen, kann Dominik Burger nur sagen: «Die Pferde waren wirklich top untergebracht: Sie standen in grossen und luftigen Boxen, es gab die Möglichkeit zu grasen und sie auf den verschiedensten Plätzen zu bewegen.» Als Equipenchef sowie Team-Veterinär betreute er die beiden Concours-Complet-Pferde der Brüder Ben und Felix Vogg, Noé des Vatys respektive Onfire. «Also, die Unterkunft der Pferde war luxuriöser im Vergleich zu unserer», lächelt er. Und schiebt dann gleich nach: «Aber auch unsere Unterkunft war in Ordnung, jedenfalls hat alles funktioniert.» Nicht so zum Beispiel die sanitären Installationen in anderen Appartements.

Doch was macht Olympische Spiele eigentlich so speziell? Hört man sich ein bisschen um, dann heisst es nicht selten: das Aufeinandertreffen von Weltklasse-Athleten der verschiedensten Sportarten. Beim Essen zum Beispiel: Da kamen jeweils Tausende solcher Athleten beim Mittagessen zusammen. Weiter scheint es doch so etwas wie einen olympischen Geist zu geben. Sieht man sich zum Beispiel die Bilder an vom Abschlussspringen der Vielseitigkeit: Die allermeisten Reiterinnen und Reiter genossen nach ihrem Ritt sichtlich die tolle Atmosphäre, strahlten über das ganze Gesicht, bedankten sich bei ihren Vierbeinern für die tolle Leistung in den vergangenen Tagen und winkten überglücklich ins Publikum. Egal, ob sie nun eine Medaille geholt hatten oder aber einfach die anstrengende Prüfung über drei Tage beendet hatten.

Ein Hufeisen, das kein Glück brachte

Auch der Schweizer Ben Vogg hat dies mit seinem Noé geschafft. Die beiden hatten in der Geländeprüfung etwas Pech und bereits an Sprung 7 hatte sich eines der vorderen Hufeisen von Noé verabschiedet, was natürlich erschwerende Bedingungen bedeutete. Die beiden kamen mit einer Verweigerung und Überzeit ins Ziel. Viele Reiter bekundeten Schwierigkeiten und umso mehr ist der überlegte Ritt und die Leistung des Maschinenbau-Studenten und seines Juniorenpferds, das sich mit den Jahren zum Viersterne-Pferd mauserte, als sehr gut zu werten.

Seinem Bruder, Felix Vogg, lief es nicht ganz nach Plan. Nach einer sehr guten Dressur schied er im Gelände nach drei Verweigerungen seines Onfire aus. Trotzdem schrieb er einige Tage später via sein Facebook-Profil: «Trotz der grossen Enttäuschung bin ich stolz darauf, dass wir es bis nach Rio geschafft haben, und glücklich, Teil dieser Olympischen Spiele gewesen sein zu dürfen. All die beeindruckenden Erfahrungen und Eindrücke bleiben und sind für mich eine grosse Motivation, schon heute den Blick nach vorne zu richten».

Dressur: Kür-Finaleinzug knapp verpasst

Auch die Schweizer Dressurreiterin Marcela Krinke Susmelj hat ihr hoch gestecktes Ziel, den Einzug in den Kürfinal der besten 18 Reiterinnen und Reiter, knapp verfehlt. Sie erreichte nach einem guten Grand Prix den Grand Prix Spezial, den sie mit 72,887 % und dem 24. Schlussrang beendete. Sie kommentierte dies auf ihrer Facebook-Seite so: «Molberg und ich beenden so unser gemeinsames Olympiadebüt mehr als würdig – wenn auch etwas früher als erhofft. Heute hat uns wohl das letzte Quäntchen Entschlossenheit gefehlt, um uns innerhalb dieser unsäglich leistungsdichten Konkurrenz durchzusetzen. Molberg bin ich unendlich dankbar, dass er mit mir um die halbe Welt geflogen ist, um mir diesen sportlichen Traum zu erfüllen.»

Olympische Spiele sind eben schon etwas sehr Spezielles, wie so ziemlich jeder, der dies mal miterleben durfte, bestätigt. Und wirklich beeindruckend und schön seien die unerwarteten und kleinen Dinge, die manchmal auch gar nichts direkt mit dem Pferdesport zu tun hätten, so Dominik Burger: «An einem Abend bei einem schmalen Durchgang zu den Groom-Unterkünften kam ein kleines Mädchen auf der anderen Seite des Zauns heran und streckte mir lächelnd ein Zettelchen hin. Auf dem stand: ‹Welcome to Brazil!›. Und es hatte viele Herzchen draufgemalt.» Leidenschaft, Herzblut und Zusammenhalt – das macht Olympische Spiele aus!

Nicole Basieux

Foto/Photo: FEI

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