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Praktikanten auf der Geschäftsstelle des SVPS: Vom Runden zum Wiehernden

19 Oktober 2015 10:19

Auf der Geschäftsstelle arbeiten seit mehreren Monaten zwei junge Männer, die mit Pferden eigentlich nichts am Hut haben. Sie absolvieren die Sporthandelsschule Feusi in Bern und sind Fussballer. Und sie sind für ihr Praktikum beim Schweizerischen Verband für Pferdesport SVPS gelandet.

Kwadwo Duah Kwadwo Duah

Kwadwo Duah ist 18 Jahre alt, kommt aus Ghana, ist in London geboren und lebt seit seinem 4. Lebensjahr in der Schweiz. Jetmir Maksutaj ist 19 Jahre alt, seine Familie kommt aus Albanien, er ist aber in der Schweiz geboren. Beide Schweizer streben eine Profi-Fussballer-Karriere an. «Aber erst kommt die Ausbildung», sind sich die zwei Sportler pflichtbewusst einig. Dank der Sporthandelsschule Feusi lassen sich Ausbildung und Leistungssport gut miteinander vereinbaren. 

Das Praktikum dauert eineinhalb Jahre von insgesamt vier Jahren für das Handelsdiplom. Jetmir ist schon über ein Jahr auf der Geschäftsstelle und arbeitet 80 Prozent, Kwadwo seit August. Er ist zu 60 Prozent hier anzutreffen. Beiden gefällt die Arbeit beim SVPS sehr gut. «Es ist sehr abwechslungsreich und wir sehen bis am Ende des Praktikums in alle Abteilungen hinein», sagt Kwadwo. 

«Jede Abteilung hat ihre eigenen Aufgaben und Prioritäten», ergänzt Jetmir. Auch wenn es nicht um Fussball gehe, so gehe es um administrative Abläufe, die auch in jedem anderen Sportverband anfallen. Der einzige Unterschied: «Wären wir beim Fussballverband angestellt, so hätten wir bereits das nötige Hintergrundwissen – beim SVPS mussten wir uns das erst aneignen», sagt Jetmir mit einem Lächeln. Und die beiden lernen jeden Tag dazu.

Durchorganisierter Tagesablauf
Sind die beiden nicht im Büro, so sind sie bei ihren Klubs im Training anzutreffen. Jetmir wechselte von den Berner Young Boys zum Zweitligisten FC Prishtina Bern. Dafür hatte er seine Gründe: «Ich kam kaum zum Einsatz, aber es ist wichtig für mich als junger Fussballer, Erfahrung zu sammeln», erklärt er. Darum habe er sich entschieden einen Schritt zurück zu machen – von der 1. in die 2. Liga, um so aber Erfahrungen zu sammeln und dann eines Tages davon profitieren zu können. 

Kwadwo spielt in der U21-Mannschaft von YB und ist auch Spieler des U19-Nationalteams der Schweiz. Da die Arbeits- und Trainingszeiten fix sind, haben die beiden einen sehr geregelten Tagesablauf. Und nur deshalb ist für sie Ausbildung und Leistungssport überhaupt unter einen Hut zu bringen. Kwadwo trainiert fünf- bis sechsmal pro Woche, Jetmir drei- bis viermal. Am Wochenende absolvieren die beiden je einen Match mit ihren Klubmannschaften.

Dem Pferdesport nicht abgeneigt
Wie sieht es mit dem Pferdesport aus? Besteht das Interesse, selber mal zu reiten? Beide lachen bei der Frage. Jetmir sass bereits auf einem Pferd, jedoch nur mal so zum Probieren. «Fussball scheint aber doch eher mein Ding zu sein», schiebt er gleich hinterher. Kwadwo hatte bisher noch nie die Möglichkeit, ein Pferd zu reiten. Aber: «Ich möchte das sehr gerne mal versuchen, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie sich das anfühlt.» Wer weiss, vielleicht kommt es noch während dem Praktikum auf der Geschäftsstelle dazu – sofern sein Klub ihm das überhaupt erlaubt, so aus verletzungstechnischen Gründen …

Nicole Basieux

Jetmir Maksutaj Jetmir Maksutaj

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