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Dossier: Veterinärmedizin

Wer ist verantwortlich für Ethik im Pferdesport?

Peter Christen | 16 November 2015

Tags : Ausbildung, Ethik, Veterinärmedizin, Reglement

Das griechische Wort «Ethik» steht für gültige Normen, Werte und Handlungsempfehlungen. Seit jeher hinterfragt der Mensch sein Tun, und doch braucht es gültige Werte, die helfen zu entscheiden, was richtig und was falsch ist. 

Im Umgang mit Pferden wird die Ethik viel zitiert. Doch das Zitieren, Philosophieren und Diskutieren bringt, vor allem den Pferden, nichts. Nur wenn die Werte im täglichen Umgang gelebt werden, entfalten sie ihre Wirkung. Speziell im Pferdesport ist der korrekte Umgang eminent wichtig. Das Pferd beschliesst ja nicht selber, diesen Sport auszuüben. Vom Schweizerischen Verband für Pferdesport SVPS wird erwartet, dass er für die Ethik zuständig ist. Dies ist jedoch lediglich auf den Wettkampfplätzen und in den Verbandstrainings seine Aufgabe. Seine Vorstellungen setzt der Verband über die Reglemente durch, die von den Offiziellen umgesetzt werden.

In jährlichen Schulungen werden sie auf ihre Aufgaben vorbereitet. Die Umsetzung auf den Turnierplätzen erfolgt meistens in Teams, Ereignisse werden schriftlich festgehalten und in der Entwicklung sowie Weiterbildung verwendet. In vielen Sitzungen und Diskussionen mit den Mitgliedern und Fachverbänden werden die Reglemente pferde-, reiter- und organisatorengerecht gestaltet. Da aber stets Menschen für die Umsetzung zuständig sind, können Mängel, Fehler oder zu wenig konsequente Haltungen nicht ausgeschlossen werden. Dennoch wird die Ethik als undiskutables Element stets in Wettkampf und Training einbezogen.

Aber auch in der Ausbildung, angefangen beim Brevet bis zu den Trainings der Elitekader, werden die Bedürfnisse der Pferde eingebunden. Ein pferdegerechter Umgang muss konsequent geschult, gefordert und gelebt werden. Dies ist umso wichtiger, als die heutige Gesellschaft im Alltag kaum noch mit Pferden in Kontakt kommt und deren Bedürfnisse zum Teil vermenschlicht. Die seriöse Aus- und ständige Weiterbildung braucht Zeit, Ausdauer und den Willen, die persönlichen Prioritäten entsprechend zu setzen.

Dabei spielen Ausbildner sowie aktive Pferdesportler auf allen Stufen eine tragende Rolle. Es wäre praktisch, wenn wir sagen könnten, für die Ethik im Pferdesport sei allein der SVPS zuständig. Tatsache ist jedoch, dass alle, die sich mit Pferden befassen – seien es Reiter, Fahrer, Trainer oder Offizielle –, die Pflicht haben, dafür zu sorgen, dass wir den Bedürfnissen der Pferde gerecht werden und die im Pferdesport angestrebten Ziele nach ethischen Grundsätzen erreichen.

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