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Absage der Olympischen Spiele, und nun?

Andy Kistler | 27 März 2020

Tags : Springen, News, Blogeintrag

In der aktuellen Situation mussten wir damit rechnen, und nun ist es Tatsache. Die Olympischen Spiele in Tokio werden ein Jahr verschoben. Von der sportliche Seite aus ist die Verschiebung und der Ausfall aller Turniere für alle Reiterinnen und Reiter ein Desaster. Aber das darf keine Bedeutung haben, viel wichtiger ist, dass wir die Corona-Krise möglichst gut überstehen.

Bleibt vorläufig ungenutzt: Springstadion in Tokio anlässlich des Testevents (Bild: Evelyne Niklaus) Bleibt vorläufig ungenutzt: Springstadion in Tokio anlässlich des Testevents (Bild: Evelyne Niklaus)

Ich will hier als Equipenchef der Schweizer Elite-Springreiter aber vor allem auf die sportliche Seite eingehen.

Zuerst die Absage des Weltcupfinals. Vier Schweizer von insgesamt 40 Reiterinnen und Reitern wären dabei gewesen. Der 22-jährige Neuenburger Bryan Balsiger hätte erstmals an diesem Finale teilnehmen dürfen und dies noch dazu in Las Vegas.

Jetzt die Absage der Olympischen Spiele, des wichtigsten Sportereignisses für jede Sportlerin und jeden Sportler. Aber man muss auch sagen: endlich kam die Absage. Man kann sich heute nicht vorstellen, dass in weniger als vier Monaten so viele Menschen aus der ganzen Welt an einen Ort gereist wären. So hoffe ich, dass das Grossereignis im nächsten Jahr wieder voller Lebensfreude und mit der Möglichkeit, sich richtig vorbereiten zu können, stattfinden kann.

Bei den Nationenpreisen wurden die ersten Stationen schon abgesagt. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, ob wir dieses Jahr in Europa überhaupt noch an einem Nationenpreis starten können. Am ehesten anfangs Oktober am Finale in Barcelona. Aber gibt es ein Finale, wenn die Serie von Europas Division 1 nicht stattfinden kann? Die FEI wird sich intensiv mit dieser und vielen anderen Fragen zur Verschiebung von Veranstaltungen und Championaten auseinandersetzen und hat auch bereits eine entsprechende Task Force ins Leben gerufen.

Auch national steht alles still. Von den Qualifikationsplätzen für die Schweizer Meisterschaften und dem Cup-Final wurden schon Amriswil und Uster abgesagt. Wie es auf nationaler Ebene weitergeht, wird gemeinsam mit den Veranstaltern zu diskutieren sein, sobald alles etwas klarer ist.

Für die Reiterinnen und Reiter, die Offiziellen und die Veranstalter ist die Ungewissheit in der aktuellen Situation sehr belastend. Auch sind unsere Berufsleute mit grossen finanziellen Einbussen konfrontiert, die es von Bund und Kantonen nun abzufedern gilt. Hier setzt sich der Schweizerische Verband für Pferdesport zusammen mit Swiss Horse Professionals beim SECO stark für die Branche ein.

Niemand kann beurteilen, wann und wie es weitergeht. Wichtiger ist, dass wir diese Krise bestmöglich überstehen. Und alle gesund bleiben.

Das wünsche ich Ihnen allen.

Andy Kistler
Equipenchef Springen Elite

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