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Godel Robin, SUI, Grandeur de Lully CHFEI EventingEuropean Championship Avenches 2021© Hippo Foto - Dirk Caremans 25/09/2021
Concours Complet
Dossier: Messen & Events

Concours Complet: Auf die Europameisterschaft folgt der Nationenpreis

23 Mai 2022 09:00

Das Institut Equestre National Avenches (IENA) ist nicht zu bremsen. Nachdem das Westschweizer Pferdezentrum im vergangenen Herbst in Rekordzeit die FEI-Europameisterschaft im Concours Complet auf die Beine gestellt hat, erhielt es den Zuschlag für die Durchführung einer der neun Stationen der FEI-Nationenpreisserie derselben Disziplin vom 7. bis 10. Juli 2022. Wenn es nach dem Organisationskomitee unter der Leitung von Jean-Pierre Kratzer und Danièle Vogg geht, soll sich dieser Event nun alljährlich im Sommer wiederholen.

Das Hippodrom des IENA bietet ein abwechslungsreiches Terrain für den Cross. | © IENA Das Hippodrom des IENA bietet ein abwechslungsreiches Terrain für den Cross. | © IENA

Über 20 000 Zuschauerinnen und Zuschauer strömten vom 23. bis 26. September 2021 ins IENA zur Europameisterschaft im Concours Complet. Vier Wettkampftage boten einer Disziplin ein Schaufenster, die davor fast vierzig Jahre lang keine Prüfung auf diesem Niveau in der Schweiz ausgetragen hatte. Viel zu lange für den OK-Präsidenten Jean-Pierre Kratzer, der nach dem Grosserfolg der Veranstaltung im September beschloss, eine Bewerbung um die Austragung der einzigen Schweizer Station der Nationenpreisserie im Concours Complet einzureichen. An der Veranstaltung auf dem 40 Hektar grossen Areal in Avenches sollten neben dem CCI4* aber auch Startmöglichkeiten für nationale und internationale Reiterinnen und Reiter auf 3*- und 4*-Niveau angeboten werden.

«Wir haben der Presse im letzten September mitgeteilt, dass wir zu einem Kompetenzzentrum für den Concours-Complet-Sport werden möchten und auch international mitreden wollen», erklärt Jean-Pierre Kratzer. «Die Nationenpreisserie ist die beste Gelegenheit, um unseren Platz im internationalen Kalender zu festigen und unseren Reiterinnen und Reitern Weltklasseprüfungen bieten zu können. Wir sind stolz, dass die FEI uns das Vertrauen schenkt, diesen Anlass durchzuführen, und freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf unserer Anlage.

Robin Godel und Grandeur de Lully CH an der CC-Europameisterschaft 2021 in Avenches. | © IENA Robin Godel und Grandeur de Lully CH an der CC-Europameisterschaft 2021 in Avenches. | © IENA

Freier Eintritt für das Publikum

Die Arbeiten auf der Geländestrecke haben bereits begonnen. Wie schon an der Europameisterschaft sind der britische Course Designer Mike Etherington Smith und der Schweizer Parcoursbauer Heinz Scheller am Werk und werden die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen nutzen, um den Reiterinnen und Reitern anspruchsvolle und attraktive Geländestrecken bieten zu können. «Wir wollen dem Publikum Emotionen, eine gute Stimmung und tollen Sport bieten.»

Jeder soll das Spektakel geniessen können - so will es das IENA und hat deshalb beschlossen, Gross und Klein freien Eintritt zu gewähren. Ausserdem sind Aktivitäten für Kinder geplant, es werden Ausstellerstände und ein vielfältiges Gastronomieangebot präsentiert. «Die Leute wissen nicht, dass es hier ein Restaurant gibt, dass unsere Anlage 365 Tage im Jahr für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist und dass sich jedes Jahr Störche und Biber bei uns niederlassen», berichtet der Direktor des IENA

Emotionen und Spektakel auf der Crossstrecke im IENA | © Richard Juilliart Emotionen und Spektakel auf der Crossstrecke im IENA | © Richard Juilliart

Infrastruktur für jeden Geschmack

Egal ob Pferdefreund oder nicht - wer durch das Eingangsportal und die Lindenallee ins IENA kommt, erliegt dem Charme der Anlage. Dressurviereck, Ausreitwege, Grünflächen und Geländestrecke - alle Reiterinnen und Reiter, die schon im IENA waren, sind sich einig: Hier findet man die perfekte Trainingsinfrastruktur.

Das weiss auch der Schweizer CC-Reiter Robin Godel, der sich 2021 mit seinen Pferden auf der Anlage niedergelassen hat. «In der Schweiz gibt es keine zweite Anlage wie diese. Als ich beschlossen hatte, mich selbstständig zu machen, war dies der perfekte Ort für meine Pferde und mich. Wenn man im Concours Complet aktiv ist, muss man in den drei Disziplinen trainieren und auf der Galoppbahn an der Ausdauer der Pferde arbeiten können», erklärt der fünffache Schweizermeister und Elitekaderreiter Robin Godel. «Der Military Garden im IENA eignet sich beispielsweise perfekt dazu, junge Pferde an Auf- und Abstiege oder ans Wasser zu gewöhnen.

An der EM 2021 kamen CC-Fans aus ganz Europa nach Avenches. | © IENA An der EM 2021 kamen CC-Fans aus ganz Europa nach Avenches. | © IENA

Sensibilisieren und Wissen vermitteln zum Wohle des Pferdes

Die Ausbildung des Pferdesportnachwuchses ist seit drei Jahren auch ein Ziel der IENA Academy. Dabei steht die Wissensvermittlung und Sensibilisierung von Erwachsenen und Jugendlichen im Zentrum, damit sie das Pferd und seine Bedürfnisse im Hinblick auf das Tierwohl besser kennenlernen.

Über das ganze Jahr hinweg besteht ein breites Angebot an halb- und ganztägigen Kursen für Kinder und Erwachsene. Der Ausbildungsleiter dazu: «Wenn die Kinder von klein an ein korrektes Verhalten gegenüber den Equiden erlernen, sie ein Bewusstsein für deren ganz eigenen Bedürfnisse entwickeln und erkennen, wie wichtig es ist, diese zu respektieren, dann werden ihnen gleich die richtigen Ansätze mit auf den Weg gegeben, um eine harmonische Beziehung zum Pferd aufzubauen. Gleichzeitig werden das Selbstbewusstsein und das Verantwortungsbewusstsein gestärkt.»

Letizia Paladino

Die fixe Tribüne entlang der Reithalle bietet einen optimalen Blick auf das Sandviereck für die Dressur und das Springen. | © IENA Die fixe Tribüne entlang der Reithalle bietet einen optimalen Blick auf das Sandviereck für die Dressur und das Springen. | © IENA

Nachgefragt bei …
Dominik Burger, Equipenchef Elite Concours Complet

Wie wichtig ist der Nationenpreis in Avenches für den Schweizer CC-Sport?
Dieser erste CC-Nationenpreis in der Schweiz überhaupt ist nach den drei Masterclass, den zwei CCI und der EM in Avenches ein weiterer grossartiger Event für unser Land. National gesehen ist er beste Werbung für unseren Sport und soll alle motivieren, im CC einzusteigen, und gleichzeitig zeigt sich mit dieser Premiere ein weiteres Mal, dass die Schweiz begonnen hat, im internationalen CC-Sport mitzureden!

Was sind die Ziele der Schweizer Equipe für den Nationenpreis in Avenches?
Natürlich sind wir hochmotiviert, und wir werden unser Bestes geben! So hoffen wir auch auf namhafte Konkurrenz aus dem Ausland. Zudem ist der CCI Avenches gleichzeitig die Schweizermeisterschaft und ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Selektion für die Weltmeisterschaft im September im italienischen Pratoni del Vivaro.

Wann wird die Schweizer Equipe für den Nationenpreis in Avenches selektioniert, und wer entscheidet über diese Selektion?
Über die Selektion für Nationenpreise entscheiden die Coaches, die Equipentierärztin und der Equipenchef in der Regel etwa eine Woche vorher über die Teamzusammensetzung, also noch vor der Abreise der Reiterinnen und Reiter zum Event.
Für die Beschickung der Championate ist, wie in allen Disziplinen, die Selektionskommission CC des SVPS zuständig.

Wie steht die Schweizer CC-Elite im internationalen Vergleich derzeit da?
Wir haben diesen Winter und im Frühjahr einen grossen Aufwand betrieben, um uns in den technischen Aspekten zu verbessern. Und die ersten tollen Resultate in den Prüfungen dieses Jahrs in Italien, Deutschland und Frankreich haben den Fleiss und die Motivation der Reiterinnen und Reiter nun auch belohnt. Wir merken ebenfalls, dass der Respekt der ausländischen Equipen vor dem Schweizer Team deutlich gestiegen ist.

Was sind die Ziele der Schweizer CC-Elite für die Saison 2022?
Einerseits ist dies die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024 anlässlich der WM in Pratoni del Vivaro, andererseits arbeiten wir aber auch intensiv auf die Verbreiterung der Spitze mit hoffnungsvollen 4*-Paaren hin.

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