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Godel Robin, SUI, Grandeur de Lully CHFEI EventingEuropean Championship Avenches 2021© Hippo Foto - Dirk Caremans 25/09/2021
Concours Complet

Eventing-Thriller im holländischen Boekelo wird zum Olympiaticket für die Schweizer Reiter

13 Oktober 2019 17:12

Die Schweizer Vielseitigkeits-Equipe holt sich in einem an Spannung nicht zu überbietenden Wettkampf im niederländischen Boekelo den lange ersehnten Team-Quotenplatz für die Olympischen Spiele. Nach 1996 in Atlanta wird 2020 in Tokio endlich wieder ein Team die Schweizer Farben am wichtigsten Sportevent der Welt repräsentieren können.

Caroline Gerber auf Tresor de Chignan CH (Photo: Libby Law Photography) Caroline Gerber auf Tresor de Chignan CH (Photo: Libby Law Photography)

Das Schweizer Team um Equipenchef Dominik Burger startete bereits gut in den ersten Wettkampftag. Dies mit ansprechenden Leistungen in der Dressur von Tiziana Realini auf Toubleu de Rueire (68.26%/31.70 Strafpunkte), Caroline Gerber auf Tresor de Chignan CH (56.88% / 43.10 Strafpunkte) und Robin Godel auf Grandeur de Lully CH (65.69% / 34.30 Strafpunkte). Nach Tag 1 lag die Schweiz jedoch trotzdem – aber erwartungsgemäss – auf dem 12. und letzten Zwischenrang hinter den vielen Top-Nationen, die in Boekelo an den Start gegangen waren.

Wettkampftag 2 brachte die Wende: Einige der besten Reiter der Top-Teams patzten im Cross und zogen ihre Nationen weit nach unten in der Zwischenrangliste. Darunter waren auch die Niederlande, welche noch um einen Olympia-Quotenplatz gekämpft hatten. Die drei Schweizer hingegen gingen zur Aufholjagd über. Alle drei Reiter zeigten starke und fehlerfreie Cross. Tiziana Realini ging sogar ohne jegliche Zeitstrafpunkte durchs Ziel, Robin Godel mit 12.40 Punkten und Caroline Gerber mit 4.40 Punkten. Damit arbeitete sich die Equipe auf den hervorragenden fünften Zwischenrang vor und war hinter Deutschland die zweitbeste «Cross-Equipe» des Wettkampfs.

Nun ging die Rechnerei für das finale Springen und die Nationenpreiswertung - aber viel wichtiger, für den letzten Team-Quotenplatz für Olympia - los. Die letzten direkten Konkurrenten Belgien lagen zwar auf dem vierten Zwischenrang in Boekelo, aber gesamtpunktemässig im alles entscheidenden Nationenpreis-Jahres-Ranking immer noch hinter der Schweiz.

«Wir werden uns nicht davon irritieren lassen und versuchen, dem kommenden Tag entspannt entgegen zu blicken» meinte ein von der Leistung des Tages begeisterter Equipenchef Dominik Burger am Vorabend des Springens.    

In diesen Finaltag startete Caroline Gerber als erste Schweizerin in den Parcours. Sie ritt eine hervorragende, fehlerfreie Runde mit nur 0.40 Strafpunkten für Zeitüberschreitung.

Dem zweiten Schweizer, Robin Godel, lief es leider nicht wie gewünscht. Je ein Fehler beim Aussprung aus der Zweier-Kombination, am Steilsprung sowie in der Dreierkombination und auch noch Zeitfehler warfen die Schweizer auf den sechsten Zwischenrang zurück. Aber auch der nachfolgende Belgier Constantin Van Rijckenvorsel machte zwei Fehler, Belgien rutschte vom vierten auf den fünften Zwischenrang. Somit lag der ganze Druck auf den Schlussreiterinnen der beiden Teams. Tiziana Realini mit Toubleu de Rueire lief es nicht wie gewünscht: Insgesamt vier Fehler brachte das Paar mit aus dem Parcours. Auch die Schlussreiterin der Belgier, Lara De Liedekerke-Meier kam nicht fehlerfrei durch. Knapper konnte die Entscheidung nicht sein: 370 Punkte holte die Schweiz in der Nationscup-Jahreswertung, Belgien 355! Somit hat die Schweiz den Quotenplatz für Tokio in der Tasche und reist nächstes Jahr mit einer Vielseitigkeits-Equipe an die Olympischen Spiele!

«Wir haben es geschafft! Es ist einfach unglaublich!» meinte ein überglücklicher Equipenchef Dominik Burger. «In dieser Nationenpreisserie sind wir zu einem richtigen Team herangereift. Die Reiter mit ihren Pferden, die Pferdebesitzer, die Grooms und der Trainerstaff mit Andrew Nicholson, Ernst Wettstein sowie Peter Hasenböhler, alle haben zu diesem Erfolg beigetragen. Jetzt geht es an die Vorbereitung auf Tokio!»

Als Schweizer Ersatzreiterin und in der Einzelwertung startend, war auch Camille Guyot mit Ulsan de Lacoree am Start. Die beiden verzeichneten eine gute Dressur (64.03%/36 Strafpunkte) mussten sich aber im Cross 57.20 Strafpunkte anschreiben lassen. Das Paar beendete den Wettkampf auf dem 73. Rang.

In der Nationenpreiswertung in Boekelo holte sich die Schweiz somit den 7. Schlussrang. Gewonnen wurde die Teamwertung von Deutschland, vor Australien und vor Japan.

Siegerin der Einzelwertung wurde Laura Collett (GBR) auf London 52, vor Christopher Burton (NZL) auf Clever Louis und Michael Jung (GER) auf Creevagh Cooley.

Die Schweizer belegten die folgenden Ränge:

38. Caroline Gerber mit Tresor de Chignan CH
39. Tiziana Realini mit Toubleu de Rueire
51. Robin Godel mit Grandeur de Lully CH
 

Zu den Resultaten: https://rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2019/boekelo/

Weitere Informationen:

Dr. med. vet. Dominik Burger, Equipenchef Elite Concours Complet,
Tel. +41 79 237 07 35, E-Mail: dominik.burger@vetsuisse.unibe.ch

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