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Godel Robin, SUI, Grandeur de Lully CHFEI EventingEuropean Championship Avenches 2021© Hippo Foto - Dirk Caremans 25/09/2021
Concours Complet

«Riotokio» – neue Möglichkeiten für Schweizer Vielseitigkeitsreiter

13 Februar 2017 16:14

Elite-Kaderreiterin Camille Guyot. Elite-Kaderreiterin Camille Guyot.

Nach Rio ist vor Tokio, vom Westen gehts nun in den Osten und vom Konzept mit einem ­Nationalcoach hin zu einer neuen Idee. «Riotokio» baut auf motivierte talentierte Schweizer Concours-Complet-Reiterinnen und -Reiter, die keinen Aufwand scheuen und gerne individuell betreut, gefördert und gefordert werden.

Es ist seit Wochen tiefster Winter und noch dazu der kälteste seit 30 Jahren. Doch etliche Schweizer Concours-Complet-Reiterinnen und -Reiter befinden sich schon mitten in den Vorbereitungen für die Wettkampfsaison 2017. Mit ausgeruhten und fitten Pferden traben sie an, sei es für Dressur, im Moment noch Indoor Cross oder Springen – und sie scheuen keinen Aufwand, keine Distanz ist zu weit, kaum ein Wochentag unmöglich.

«Die Motivation ist riesig», freut sich dementsprechend der Kaderverantwortliche der Elite und Disziplinveterinär des Schweizerischen Verbands für Pferdesport SVPS, Dominik Burger. Sammelte sich in den letzten Jahren das CC-Lager vorwiegend im Raum Zürich, freut es ihn umso mehr, dass sich nun auch vielversprechende Reiterinnen und Reiter aus der Romandie auf dem aufstrebenden Ast befinden und Mitglied der Kader 2017 sind.

Individuelle Bedürfnisse im Vordergrund
Nun aber konkret zum Sportkonzept «Riotokio». Was beinhaltet es? Und was ist neu? 

Neben einem bestimmten Angebot von Förderlehr­gängen ist das Konzept stark an die individuellen Stärken und Schwächen der Reiter angepasst, 

erklärt der Equipenchef und Verantwortliche des Elite- und Perspektivkaders. Und zwar sei es neu nun so, dass jedes Kadermitglied einen gewissen finanziellen Betrag für die individuelle Förderung gesprochen erhält. Damit dieser auch sinnvoll und möglichst leistungssteigernd eingesetzt wird, findet im Vorfeld der Saison mit jedem Reiter ein persönliches Gespräch mit Standortbestimmung, Saisonplanung und einer Stärken-Schwächen-Analyse statt.

Anhand dieser wird vereinbart, in welchen Bereichen oder bei welchen Trainern und Spezialisten für die Reiter von Verbandsseite investiert wird. Je nach Reiter können so neue Optionen für diesen geschaffen werden und dieser wiederholt aus seiner Komfortzone geholt werden, was auch ein wichtiger Bestandteil des Trainings und somit der Wettkampfvorbereitung darstellt,

so Burger weiter. Damit eine Kontrolle besteht und nicht einfach für irgendwas Geld ausgegeben wird, ist er in mehr oder weniger engem Kontakt mit den Trainern, und die finanzielle Abwicklung dieser individuellen Trainings läuft ebenfalls über den Equipenchef respektive den SVPS. Auch bei den Jungen Reitern und Junioren wird diese neue Kaderstrategie angewendet, dort unter Equipen- und Sportchef Heinz Scheller. Und Peter Attinger, Leiter des Leitungsteams Concours Complet, ergänzt:

Mit dem neuen Konzept können wir unsere Ressourcen mit maximaler Effizienz einsetzen.

Auch Fitness und mentale Stärke
Doch organisieren müssen sich die Reiterinnen und Reiter selber. So suchen sie jeweils einen Standort und erstellen einen Zeitplan, die vereinbarte Trainerin oder der vereinbarte Trainer wird angefragt, kommt dorthin, und los gehts. Neben den einzelnen Disziplinen Dressur, Gelände und Springen wird auch in anderen Gebieten, die im Leistungssport ebenfalls äusserst wichtig sind, mit den Reitern gearbeitet.

Sei dies die Fitness des Reiters, seine mentale Stärke oder aber dann die Fitness des Pferdes. «Wir wollen nichts dem Zufall überlassen, eine optimale Saison haben und vor allem einen Pool an Reiter-und-Pferd-Paaren aufbauen für die Olympischen Spiele in Tokio in drei Jahren», ergänzt Dominik Burger.

Wir wollen alles daran setzen, um ein Team zu qualifizieren und dann auch nach Tokio schicken zu können. 

Neues Perspektivkader
Ein wichtiges Anliegen von Burger im Rahmen des Konzepts «Riotokio» ist vor allem auch die Förderung des Nachwuchses auf allen Stufen. So ist auch neu, dass das Leitungsteam Concours Complet beschlossen hat, neben dem Elitekader noch ein Perspektivkader zu führen. Ziel für dieses ist es, Reiter auf das nächsthöhere Niveau heranzuführen, um mehr selektionierbare Reiter und Pferde für Meisterschaften, Weltreiterspiele oder Olympische Spiele zu haben. Saisonziel 2017 ist für die Elite die Europameisterschaft im polnischen Strzegom, für die Jungen Reiter und Junioren in Millstreet (IRL) und für die Ponyreiter in Ungarn in Kaposvár.

Die Stimmung im Schweizer CC-Lager ist gut, und das Konzept kommt bei den Reiterinnen und Reitern sehr gut an. Von den Jüngsten bis hin zur Elite wollen alle Gebrauch von ihren neuen Möglichkeiten machen und fleissig an ihren Stärken und Schwächen arbeiten, um ihre Leistungen kontinuierlich zu steigern. Mit diesem Elan bereits im Januar und Februar verspricht diese Saison eine interessante und spannende zu werden. 

Nicole Basieux

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