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Concours Complet

Zu Besuch in Asien: «In China ist die Disziplin Concours Complet erst im Aufbau»

16 November 2015 09:25

Crossbauer Concours Complet, Trainer und Coach Peter Hasenböhler ist ein gefragter Mann. Will man einen Termin abmachen, heisst es nicht selten: «Nächste Woche bin ich in Spanien, dann am Wochenende in Holland und ach ja, dazwischen muss ich auch noch schnell in Frankreich Halt machen, und übernächste Woche reise ich dann ab nach China.» China? Concours Complet ist in China quasi Neuland. Trotzdem haben die Asiaten ihre Ziele hoch gesteckt.

Peter Hasenböhler mit den chinesischen CC-Reitern. Peter Hasenböhler mit den chinesischen CC-Reitern.

Bereits zum zweiten Mal dieses Jahr fliegt der Schweizer Concours-Complet-Trainer und Crossbauer Peter Hasenböhler nach Shanghai. Etwas ausserhalb, ca. 1,5 Stunden entfernt, in der Ortschaft Jiang Su befindet sich das Heilan Equestrian Center. Dieses hat ihn sowie den Niederländer Martin Lips jeweils abwechslungsweise als Trainer für mehrere Wochen zu Besuch.

«Das Projekt entstand gemeinsam mit Martin Lips, Equipenchef der holländischen Concours-Complet-Elite», erklärt Peter Hasenböhler. Jeweils einer von den beiden fliegt im Vorfeld eines Wettkampfs nach Shanghai, um die motivierten Reiterinnen und Reiter optimal auf diesen vorzubereiten. 

«Die asiatischen Vielseitigkeitsreiter haben etwa europäisches Einsterne-Niveau», ergänzt der Schweizer. Der Sport sei dort erst im Aufbau. Als oberstes Ziel haben dortige Reiterinnen und Reiter die «Asia Games» bzw. die «China Games». Diese Meisterschaften sind ihnen zurzeit am wichtigsten.

Chinesische Reiterinnen und Reiter zu Besuch in Europa
Peter Hasenböhler und Martin Lips betreuen in diesem Projekt zehn bis zwölf Reiterinnen und Reiter. Jeweils fünf bis sechs von ihnen sind während drei Monaten in Holland zu Besuch und erhalten so einen wichtigen Einblick in den europäischen Vielseitigkeitssport. Nach drei Monaten rotieren die Reiter und die nächsten dürfen wichtige und spannende Erfahrungen in Europa machen.

Gerade im Moment ist Peter Hasenböhler wieder im Heilan Equestrian Center. Er bereitet die Reiterinnen und Reiter dieses Mal auf die chinesischen Meisterschaften im Dezember in der Nähe von Shanghai vor. Da er aber das Indoor-Cross in Genf bauen wird, kann er die chinesischen Reiter nur bis kurz vor dem Turnier trainieren und coachen. Anschliessend löst ihn dann Martin Lips ab. Nur zwei bis drei der chinesischen CC-Reiterinnen und -Reiter können Englisch, aber dank eines Übersetzers funktioniert die Kommunikation sehr gut. 

Optimale Infrastruktur
Im Heilan Equestrian Center mangelt es nicht an den nötigen Infrastrukturen und wohl auch nicht am nötigen Kleingeld. Der Besitzer der Anlage hat eigens für seine regelmässig stattfindenden Shows Andalusier und Friesen in Europa gekauft, die dann tolle Darbietungen in einem atemberaubenden Ambiente zeigen. Die Trainingsbedingungen sind gut und die Reiterinnen und Reiter machen entsprechend Fortschritte.

Bei Hasenböhlers erstem Besuch diesen Sommer fand das CC-Turnier am Ende der Trainingszeit in der Mongolei statt. «Was die Crossbauer für die Geländeprüfung hingestellt hatten, war zugegeben recht rustikal», so der Schweizer. Aber alles funktionierte einwandfrei. Die chinesischen Buschreiterinnen und -reiter tasten sich langsam an das europäische Niveau heran. Trotzdem ist zu sagen, dass noch einiges an «Entwicklungsarbeit» zu leisten ist, bis chinesische CC-Reiterinnen und -Reiter den europäischen das Wasser reichen können. 

Nicole Basieux

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