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Springen
Dossier: Interviews

Neuer Chef Nachwuchsförderung in der Disziplin Springen: «Der Springnachwuchs will auf europäischem Niveau mitreden...»

14 Dezember 2015 10:19

Das Leitungsteam Springen hat eine neue Stelle in seinem Team geschaffen. Er trägt den Titel: Chef Nachwuchsförderung. Diesen Posten übernimmt nun Stéphane Montavon. Er stand dem «Bulletin» Rede und Antwort und er will die Nachwuchsreiter von heute zu der Elite von morgen machen. Eine grosse Herausforderung!

Nachwuchsförderung ist sehr wichtig. Nachwuchsförderung ist sehr wichtig.

«Bulletin»: Was für Aufgaben übernehmen Sie neu als Chef Nachwuchs?  
Stéphane Montavon: Es handelt sich um den Posten des Chefs Sport für den ganzen Nachwuchs. Er ist verantwortlich für die Umsetzung der Strategie, die im Leitungsteam beschlossen wurde. Weiter leitet er die Verantwortlichen der vier Nachwuchskader: Pony (P), Children (Ch), Junioren (J) und Junge Reiter (JR). Er legt die sportlichen Ziele und Anforderungen für die Selektion sowie die Ausbildung der Kader fest. Und ich auch die Trainings der verschiedenen Kader. Das wichtigste Ziel dabei ist, jedes Jahr starke und leistungsfähige Teams vorzubereiten, die an den internationalen Meisterschaften unser Land vertreten können.

Was hat die Disziplin dazu veranlasst, diesen neuen Posten zu schaffen? 
Der Disziplin ging es vor allem darum, ein starkes Signal durch die folgende Nachricht an den ganzen Nachwuchs zu senden: Ihr seid die Elite von morgen! Infolgedessen müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um dieses Ziel zu erreichen und nebenbei eine vollständige Grundausbildung, die auch mit der schulischen Bildung vereinbar sein muss, zu garantieren.

Ich unterstreiche die Vereinbarkeit mit der schulischen Bildung, da diese von fundamentaler Bedeutung ist. Nicht alle unsere Kaderreiter werden langfristig zur Elite gehören. Eine solide, parallel geführte Schulausbildung ist also notwendig, um jedem eine professionelle Entwicklung zu ermöglichen. Dies ist auch unsere Verantwortung und ich bin bereit, diese zu übernehmen. 

Wo liegen die Prioritäten, um einen qualitativ starken Nachwuchs zu fördern?  
Die Schweiz verfügt über zahlreiche talentierte Reiter und viele sehr gute Pferde. Unser Nachwuchs ist auch äusserst motiviert und wir können mit der extrem grosszügigen Unterstützung ihrer Familien rechnen. Auf dieser Ebene bin ich sehr zuversichtlich. Ich mache mir mehr Sorgen, was die Fähigkeiten des Nachwuchses anbelangt, ihre Pferde auszubilden.

Es wäre wünschenswert, dass jeder wenigstens einmal in seiner Karriere ein junges Pferd ausgebildet und bis auf höchstes Niveau gebracht hat. Für die, die es eines Tages bis in die Elite schaffen, ist dieses Wissen äusserst wichtig, da es immer schwieriger sein wird, es zu erlangen. Diese Fähigkeit wird den talentierten und fleissigen Reitern ermöglichen, den Durchbruch zu schaffen und sich auf höchstem Niveau zu etablieren. In meinen Augen ist dieses Wissen also extrem wichtig.

Auf welche Partner vertrauen Sie, um Ihre Aufgabe zu erfüllen?  
Wir können in erster Linie auf die persönlichen Trainer vertrauen. Die Mitglieder der Junioren- und Junge-Reiter-Kader haben fast alle ihren eigenen Trainer. Ich möchte diese Zusammenarbeit verstärken und sie in unsere Überlegungen einbeziehen. Um die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten, werden wir weiter renommierte Trainer hinzuziehen, damit diese die zu Hause gemachte Arbeit verfeinern können. Damit dies gelingen kann, müssen allerdings die Grundlagen der Dressurarbeit beherrscht werden, was bei weitem nicht immer der Fall ist. 

Zweitens vertraue ich sehr, und das möchte ich unterstreichen, auf die regionalen Verbände, die eine hervorragende Basisarbeit leisten. Die regionalen Reitvereine haben in den letzten Jahren viel in die Ausbildung ihrer Trainer investiert und wir können von Anfang an auf einen qualitativ guten Unterricht zählen. Der ZKV (ZKV Future) und der OKV (OKV Newcomers) haben Projekte geschaffen, die diese Grundausbildung, eine absolut notwendige Etappe, um weiterzukommen, miteinbeziehen.

Drittens leisten die Disziplin Springen und ihre nationalen Trainer ausgezeichnete Arbeit. Wir können auf die grosse Unterstützung von Swiss Team Trophy STT zählen, ohne die es unmöglich wäre, Turniere zu organisieren, die ausschliesslich für den Nachwuchs bestimmt sind. Diese bedeutende und wichtige Unterstützung kann noch weiter wachsen.

Die Westschweiz ist nämlich noch relativ wenig in der STT vertreten. Deswegen lade ich alle Beteiligten dazu ein, die STT zu unterstützen, um die Zukunft unseres Nachwuchses zu sichern: www.swiss-team-trophy.ch Letztlich werden wir sehr stark von Swiss Olympic unterstützt, was uns strikte und präzise Rahmenbedingungen für die Ausbildung vorgibt und uns grosszügige finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, sodass wir die Ausbildung unserer Topreiter gewährleisten können.

Sie haben Swiss Olympic erwähnt. Was sind das für Rahmenbedingungen für die Ausbildung? 
Swiss Olympic gibt uns Themen vor, die wir der Gesamtheit unseres Nachwuchses näherbringen müssen. Dies geht vom Management einer Karriere über die Planung der Trainings, Kommunikation, die Einhaltung von ethischen Kriterien, die Grundlagen eines gesunden Lebensstils für Athleten, die grundlegenden veterinärmedizinischen Kenntnisse über Sportpferde bis hin zu mentalem Training und Coaching. In einer Disziplin wie der unseren sind die letzten beiden Themen extrem wichtig, da Bestleistungen auf hohem Niveau von Details abhängen, die maximale Konzentration erfordern.

Sie scheinen viel Wert auf Mentaltraining und Coaching zu legen – können Sie uns mehr dazu sagen? 
Die Typologie eines jeden Menschen ist unterschiedlich und jeder Athlet muss lernen, sich auf einen Moment vorzubereiten, in dem er weiss, dass wir auf ihn zählen. Dies kann man mit verschiedenen Methoden erlernen. Es ist ein Gebiet, in dem noch viel Arbeit zu leisten ist, vor allem was den Nachwuchs angeht. Es ist auch eine Ausbildung, die jeder in seinem beruflichen und familiären Umfeld nutzen kann. Mit unseren Kaderverantwortlichen stellen wir auch Weiterbildungsprogramme für unsere Trainer auf, um sie in diesem Gebiet zu verbessern. Es handelt sich um ein spannendes Sachgebiet in voller Entwicklung. 

Welches wird der grösste Event für den Nachwuchs 2016 sein? 
Das werden ohne Zweifel für alle vier Kader die Europameisterschaften sein. Die Children, Junioren und Jungen Reiter werden sich vom 26. bis 31. Juli in Millstreet in Irland messen, während die Ponys vom 17. bis 21. August im dänischen Vilhelmsborg aufeinandertreffen werden. Zurzeit ziehen wir die Teilnahme an beiden Veranstaltungen in Erwägung.

Wie wird das Trainings- und Turnierprogramm bis zu diesen Events aussehen?  
Die Winterperiode beginnt mit zwei Treffen für die Kader: am Samstag, dem 16. Januar, in Bern für die Junioren und die Jungen Reiter und am Samstag, dem 23. Januar, ebenfalls in Bern für die Pony- und Children-Kader. Dann werden wir mit angemessenen Trainings für jedes Altersniveau fortfahren. Einige Nachwuchsturniere (3–4) – zum Teil von der STT finanziert – werden die ersten Sichtungen ermöglichen und ein paar CSIO im Ausland (3–4) werden die Entscheidung der Selektionskommission SELKO festlegen.

Die SELKO wird ihren Entscheid einen Monat vor den Europameisterschaften bekannt geben, um eventuell ein zwei- bis dreitägiges Trainingslager mit der Mannschaft vor den Meisterschaften zu ermöglichen. Ich halte an der Organisation eines solchen Lagers fest, um unsere Teams mit ihrem Umfeld zusammenzuschweissen.

Was sind Ihre Ziele für 2016? 
Unsere Ziele sind klar definiert: Für alle vier Alterskategorien streben wir eine Platzierung unter den acht Besten in der Mannschaft und den Einzug von zwei Paaren ins Einzelfinal an. Diese Zielsetzung ist realistisch, aber zugleich auch eine Herausforderung.

Bevor wir Ihnen alles Gute für die Erfüllung Ihrer Aufgabe wünschen, sagen Sie uns, welches Ihr Schlusswort und Ihr Motto ist.
Ich wünsche uns viel Spass und Erfolg! Unser Sport leidet an mangelndem Teamgeist! Lasst uns unsere persönlichen Interessen in den Hintergrund rücken und gemeinsam für unser Land kämpfen, das auf europäischem Nachwuchsniveau mitreden will – und das in allen vier Alterskategorien!

Nicole Basieux

Verantwortliche 2016

  • Stéphane Montavon, Chef Nachwuchsförderung.
  • Albert Lischer, als Verantwortlicher der Kategorien J und JR. Er wird von seinem ernannten Nachfolger, Christian Sottas, unterstützt, der die Funktion des stellvertretenden Teamchefs übernimmt.
  • Cornelia Notz ist weiterhin verantwortlich für das Children-Kader. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung im Bereich Mentaltraining wird sie auch in dieser Sparte alle vier Alterskategorien leiten. 
  • Christian Sottas ist weiterhin verantwortlich für das Pony-Kader.
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