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WM Herning 2022 – Einzelvoltigierer mit tollen Leistungen aber ohne Medaillen

08 August 2022 16:13

Der heutige letzte Wettkampftag im Einzel- und Gruppen-Voltigieren stand ganz im Zeichen der Küren. Die fünf Schweizer Einzel-Athletinnen und -Athleten am Start zeigten gute Leistungen, der Abstand zu den Besten war nach Pflicht und Technik jedoch zu gross, um einen Podestplatz zu erreichen.

Danielle Bürgi trat als erste zur Kür an, welche in der Gesamtwertung 50% der finalen Note ausmacht (Pflicht und Technik je 25%). Livanto Cha CH, wiederum souverän von Mirjam Degiorgi longiert, trug die Bernerin sicher durch eine sehr elegant geturnte, technisch anspruchsvolle Kür mit ideenreichen Elementen. Die wunderbare Vorstellung wurde mit einer Note von 8.730 bewertet und somit einem Total von 8.292! «Ich konnte heute auf den Punkt turnen und hatte noch nie so hohe Noten für dieses Programm. Besonders stolz bin ich auch, wie mir meine «Signatur-Übung», von Brücke zurück in den Planck gelungen ist», freute sich Danielle Bürgi nach ihrer Kür. «Dies ist mein erstes Elite-Championat und eine super Erfahrung für mich in diesem grossartigen Stadion turnen zu dürfen.» Danielle Bürgi beendete diese Weltmeisterschaften als beste Schweizerin auf dem 6. Rang.

Danielle Bürgi auf Livanto Cha CH mit Mirjam Degiorgi an der Longe (Bild: Hippo Foto - Dirk Caremans) Danielle Bürgi auf Livanto Cha CH mit Mirjam Degiorgi an der Longe (Bild: Hippo Foto - Dirk Caremans)

Nadja Büttiker als nächste Schweizerin am Start turnte eine athletische Kür zu Spacemusik. «Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, nur schade, dass ich keinen Abgang turnen konnte», meinte die routinierte Athletin. Ihre Kür auf Acardi van de Kapel mit Monika Winkler-Bischofberger an der Longe wurde mit einer Note von 8.513 bewertet, was ein Total von 8.190 und somit den 7. Schlussrang ergab.

Ilona Hannich, bestklassierte Schweizerin nach Pflicht und Technik zeigte auch in der Kür ein sehr gelungenes Programm: «Ich hatte das Gefühl, ich konnte das Thema gut rüberbringen, leider musste ich zwei Übungen auslassen. Dynamite hat ein super Job gemacht und ich hatte enorm viel Spass. Alles in allem bin ich zufrieden mit unserer Leistung, auch wenn es natürlich noch besser hätte laufen können», meinte Ilona Hannich nach der Kür, die mit einer Note von 8.466 bewertet wurde, was ein Endergebnis von 8.180 und somit den 8. Rang ergab.

Die Medaillen in der Einzelwertung machten Athletinnen aus Deutschland, Frankreich und Dänemark unter sich aus: Die führende nach der Pflicht und Technik, Manon Moutinho aus Frankreich, auf Saitiri gekonnt longiert von der Schweizerin Corinne Bosshard, liess sich die Führung nicht mehr nehmen. Sie siegte mit einer herausragenden, eleganten Kür (Kür 9.296, Total 8.963) vor der Deutschen Julia Sophie Wagner (Kür 8.748, Total 8.529) und der Dänin Sheena Bendixen (Kür 8.855, Total 8.511).

Solide Leistungen auch bei den Herren

Am Nachmittag war die Reihe an den Herren, welche in der Einzelwertung ihre Kür turnten. Den Auftakt für die Schweizer machte der Thurgauer Andrin Müller auf Consilio v. Schlösslihof CH mit einer Kür zu rockiger Musik zur Netflix Serie Peaky Blinders - Gangs of Birmingham, die durch kraftvolle Handstandelemente und einen sicheren Abgang bestach. Einzig im Stehen gab es eine kleine Unsicherheit. Die Kür von Andrin Müller mit Petra Baumann an der Longe wurde mit einer Note von 8.347 bewertet, was ein Total von 8.053 und den 11. Schlussrang ergab. «Ich bin schon enttäuscht über die Note, in den Zwischensequenzen war alles etwas nervös und ich konnte nicht die Spannung aufbringen, die es gebraucht hätte. Da wäre mehr möglich gewesen. Auch konnte ich so das Thema der Kür nicht so zum Ausdruck bringen und es geniessen, wie ich das gerne getan hätte», resümierte Andrin Müller den Abschluss seiner Wettkämpfe in Herning.

Lukas Heppler startete nicht optimal in die Kür. Der Aufgang in den Handstand gelang nicht auf Anhieb und kleine Unsauberkeiten zogen sich durch das Programm des Berners, der auf Colonel vom Forst CH an der Longe von Barbara Zürcher und zur Musik Unchain My Heart von Joe Cocker turnte. Die Kür wurde mit einer Note von 8.368 bewertet, was ein Total von 8.144 und den 10. Rang ergab. «Beim Aufgang habe ich den Schwung nicht gehabt, das war natürlich ein teurer und blöder Fehler, den Rest des Programms konnte ich gut zur Musik durchturnen. Alles in allem bin ich zufrieden mit der Gesamtleistungen an dieser WM – es war sicher für mich die bisher beste Leistung der Saison», meinte Lukas Heppler im Anschluss an seine Kür.

Das Fazit der Equipenchefin Marlis Schmid nach den Einzelwertungen fällt denn auch zufrieden aus: «Danielle zeigte heute eine sehr saubere Kür, es war auch ein extrem schönes Bild von ihr mit Livanto und sicher eine der besten Küren heute. Nadja hat leider immer noch ein Handicap wegen ihres Knies, so dass sie nicht alle Schwierigkeiten turnen konnte, das betraf auch den Abgang. Insgesamt war es aber ebenfalls eine sehr schöne Kür. Ilona und Dynamite sind zusammen ein neues Paar und haben – ausser einem kleinen Stolperstein – gezeigt, wie stark sie sind. Ich freue mich, dass die drei Damen in einem Dreierpack auf der Rangliste stehen. Wir hätte eine ganze starke Teamwertung bei den Damen mit diesen drei Athletinnen», witzelte sie. «Bei den Herren zieht Andrin in der Regel die Kür locker durch, heute hatte er jedoch zwei, drei Stellen, wo die Vorstellung etwas stockte, was sofort Abzüge gab. Lukas hatte das Pech, dass sein Pferd gerade beim Aufgang leicht stolperte, so dass er diesen nicht fehlerfrei turnen konnte. Nachher fand er gut in den Rhythmus und hat eine sehr schöne Kür gezeigt. Fazit: ich bin mit den Leistungen im Einzel sehr zufrieden».

Als Weltmeister konnte sich der Franzose Lambert Leclezio auf Estado feiern. Er erhielt ein Total von 9.399. Die Silbermedaille holte sich sein Landsmann Quentin Jabet auf Ronaldo (8.837) vor dem Deutschen Jannik Heiland auf Dark Beluga (Total 8.833).

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