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Dossier: Portraits

«Auf dem Pferd vergesse ich alles um mich herum»

17 November 2014 08:00

«Verband für Pfärdesport, Hämmerli, Grüässäch.» Ruft man beim Schweizerischen Verband für Pferdesport SVPS in Bern an, hört man als Erstes eine warme aufgestellte Stimme, die Berndeutsch redet. Sie gehört der Thunerin Isabelle Hämmerli, die seit August 2014 am Empfang arbeitet. Mit Pferden hatte die 20-Jährige bis dahin nicht viel am Hut. Das hat sich aber nun geändert…

«Bulletin»: Isabelle, wie bist du beim SVPS am Empfang gelandet?
Das war eher ein Zufall. Mein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Kauffrau habe ich Anfang Juli erhalten und Ende Juli hatte ich meinen letzten Arbeitstag in meinem Lehrbetrieb. Ich hatte also nicht so viel Zeit, eine neue Stelle zu finden. Also habe ich mich bei einem Stellenvermittlungsbüro gemeldet, das mich dann an den SVPS vermittelt hat.

Was hast du vor deinem Job beim SVPS beruflich gemacht?
Nach meiner obligatorischen Schulzeit besuchte ich das 10. Schuljahr in Spiez und ging dann für 12 Monate in die Westschweiz, um als Au-pair in einer Familie Französisch zu lernen. 2011 begann ich dann meine dreijährige Ausbildung zur ­Kauffrau in einem Carunternehmen in Bern.

Du hattest bis zu deiner Anstellung nichts mit Pferden zu tun. Wie hast du dich beim SVPS eingelebt?
Die ersten Wochen waren nicht einfach, es war alles sehr fremd für mich. Da ich am Empfang auch viele französische Telefonate führe, war es oft schwierig, die Leute zu verstehen. Denn die meisten Fachausdrücke kannte ich ja nicht mal auf Deutsch (lacht). Zum Beispiel wusste ich am Anfang nicht, was Stute auf Französisch heisst, und da das ganz ähnlich klingt wie Zwilling, war ich immer sehr verwirrt, als die Leute wegen ihrem «Zwilling» angerufen haben. Eine Arbeitskollegin klärte mich dann auf. In der Zeit, in der ich nun hier bin, habe ich schon viel dazugelernt und bin gespannt, was noch auf mich zukommt. 

Seit wenigen Wochen bist du nun dabei, den Umgang mit Pferden und das Reiten zu lernen. Wie gefällt es dir?
Es gefällt mir sehr gut, obwohl es wirklich einfacher aussieht, als es ist. Das Reiten ist für mich eine gute Abwechslung zum Büroalltag. Auf dem Pferd vergesse ich alles andere um mich herum. 

Wo lernst du reiten?
Im NPZ in Bern. Dies ist für mich sehr praktisch, weil die Reitschule unmittelbar neben dem Büro ist. Meine Reitlehrerin ist gleichzeitig eine Arbeitskollegin. Sie macht die Ausbildung zur Pferdefachfrau im NPZ und ein kaufmännisches Praktikum beim SVPS.

Machst du schon Fortschritte?
Leichtreiten funktioniert schon viel besser als am Anfang. Ich muss dazu aber sagen, dass ich weder die Zügel in der Hand halte noch Hilfen geben muss. Im Moment sitze ich nur auf dem Pferd und den Rest macht meine Reitlehrerin. In der letzten Stunde war zum ersten Mal Aussitzen im Trab dran, das war noch ziemlich holprig …

Welche Pferdesport-Disziplin reizt dich am meisten?
Schwierig zu sagen. Bevor ich hier angefangen habe, kannte ich nur die beiden Disziplinen Springen und Dressur. Jede Disziplin hat ihren Reiz, finde ich. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es wohl Springen oder Voltige.

Hilft dir das Reitenlernen auch bei deinem Job am Empfang?
Auf das Fachliche bezogen eher weniger, aber es hilft mir die Welt und die Gedanken der Reiter besser zu verstehen. 

Wo siehst du dich in fünf Jahren, beruflich und in Bezug auf die Pferde?
Beruflich habe ich noch keine Ahnung. Mein Ziel war es immer, nach meiner Ausbildung Berufserfahrung zu sammeln und irgendwann eine Weiterbildung zu machen. Aber auch da weiss ich noch nicht konkret, in welche Richtung es gehen soll. Im Bezug auf die Pferde hoffe ich natürlich, dass ich das Reiten bis dahin gelernt habe. Sobald ich gut genug reite und mich sicher fühle, werde ich mir eine Reitbeteiligung in der Nähe meines Wohn- oder Arbeitsortes ­suchen.

Und was wünschst du den Leuten, die beim SVPS anrufen?
Ich wünsche ihnen eine schöne Winterzeit und eine erfolgreiche und faire Saison 2015 – und natürlich, dass, wenn sie bei uns in der Geschäftsstelle anrufen, ich ihnen ihre Anliegen möglichst erfüllen kann.

Das Interview führte Nicole Basieux.

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