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Aus der Präsidentenkonferenz sowie der Vorstandssitzung vom 10. Februar 2016: Defizitärer Jahresabschluss 2015 und ein gut aufgenommener Lösungsvorschlag

18 Februar 2016 09:55

Die erste Präsidentenkonferenz im 2016 stand ganz im Zeichen der Zahlen und der Zukunft. Da der Jahresabschluss 2015 negativ ausfällt sowie das Budget 2016 auch schon ein Ergebnis im Minus vorgesehen hat, hat der Vorstand eine Lösungsmöglichkeit, die den Verband mittel- und langfristig in die schwarzen Zahlen zurückführen soll, vorgestellt. Dabei kam es zu positiven und konstruktiven Voten von Seiten der Mitgliederverbände.

An der Präsidentenkonferenz vom 10. Februar 2016 hat der Vorstand des Schweizerischen Verbands für Pferdesport SVPS den anwesenden Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliederverbände die Jahresrechnung 2015 kurz vorgestellt, über welche dann an der Mitgliederversammlung vom 2. April befunden wird. Diese weist einen Verlust auf, wie auch schon im Budget 2016 vorgesehen war.

Der SVPS-Vorstand, die Geschäftsstelle und der ganze SVPS sind bestrebt, möglichst rasch wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Viele Massnahmen sind bereits durchgeführt worden oder sind in Gang. Beispielsweise wurde die Buchhaltung umgestellt und das Controlling engmaschiger aufgegleist, um jeweils rasch handeln zu können.

Auch ist hier noch zu vermerken, dass sich die Personalkosten sehr im Rahmen halten: Allgemein rechnet eine Non-Profit-Organisation mit durchschnittlichen allgemeinen Personalkosten von 50 bis 70 Prozent der gesamten Aufwände. Der SVPS kommt hier heute lediglich auf knapp 20 Prozent und versucht, auch in allen anderen Ausgabenbereichen möglichst sparsam umzugehen.

So wurden bei den Ausgaben in den letzten zwei Jahren überall Bereiche gesucht, die noch effizienter organisiert werden können und allein bei den Produktionskosten des «Bulletin» konnten durch neue Verhandlungen der Verträge und die Reduktion der Anzahl Ausgaben die Kosten um rund CHF 200‘000.- pro Jahr gesenkt werden.

Prognosen 2016 bis 2019
Die Finanzabteilung hat die Zahlen der letzten Jahre eingehend analysiert und verschiedene Prognosen für die Jahre 2017 bis 2019 vorgestellt. Rechnet man die Zahlen ohne die Weiterverrechnung der Inkasso-Kosten für das Online-Nennsystem ONS, ohne Investitionen, bei gleichbleibendem Aufwand und Ertrag (analog 2014), dann resultiert 2019 ein Verlust von rund CHF 100‘000.-.

Geht man von den gleichen Annahmen aus und verrechnet jedoch die Kosten für das Online-Nennsystem ONS weiter, wird 2017 noch ein Verlust von CHF 24‘000.- rausschauen. Doch  bereits 2018 wäre das Ergebnis mit CHF 24‘000.- und mit CHF 45‘000.- im Jahr 2019 wieder in den schwarzen Zahlen. Der SVPS ist und bleibt eine Non-Profit-Organisation, muss aber sich und seine Mitglieder tragen und sich gleichzeitig auch weiterentwickeln und den wirtschaftlichen Vorgaben anpassen können. Darum müssen in Zukunft auch Investitionen geplant werden können und dafür sind gewisse Erträge notwendig.

Gebührenordnung 2017
Der SVPS ist sehr aktiv und will seinen Mitgliedern sowie allen Pferdesportinteressierten im weitesten Sinn eine kompetente und effiziente Anlaufstelle sein. Er ist ein Dienstleistungsbetrieb, der unzählige Leistungen in den verschiedensten Bereichen anbietet und auch in Zukunft anbieten will. Damit der Verband nicht nur wieder in die schwarzen Zahlen kommt, sondern auch seine Dienstleistungen aufrechterhalten und weiter entwickeln kann, schlägt der Vorstand folgende Anpassungen an der Gebührenordnung ab 2017 vor:

  Potential:

1. Brevetgebühr Anpassung auf Stand 2011: 
Brevet: CHF 100.- statt CHF 80.- 

+ 200‘000.-/ Jahr

2. Lizenzgebühr Anpassung auf Stand 2011
R-Lizenz: CHF 150.- statt CHF 130.-
N-Lizenz: CHF 200.- statt CHF 180.-

+ 180‘000.-/ Jahr
3. Systemwechsel zu Einheitsgebühr (alles inklusive) pro Veranstaltung von 2.5% der Nenngeldsumme  

Neben der Wiederherstellung der finanziellen Situation im Jahre 2011, wird parallel ein Systemwechsel bei den Veranstaltungen vorgeschlagen. Zur Vereinfachung hin wird ein Einheitsprozentsatz, der alle Dienstleistungen (alles inclusive) beinhaltet (Ausschreibungskontrolle, Ausschreibung online, Bulletininserate, Inkassodienste, Veranstaltersoftware) ins Auge gefasst.

Dies würde bedeuten, dass jede Veranstaltung auf ihre Nenngeldsumme einen gewissen Prozentsatz abgibt, statt wie heute für einzelne Abgaben und Gebühren (Ausschreibung im ONS, Inserat im «Bulletin», Kreditkartenkommission) aufkommen muss. Der abgegebene Prozentsatz würde dann all diese Kosten decken, und der Veranstalter entscheidet, was er in Anspruch nimmt. Ein grosser Unterschied zu heute ist, dass in diesem neuen System die Veranstaltersoftware in den 2,5% Abgaben inbegriffen ist.

Dieser Systemwechsel würde zusätzlich bedeuten, dass kleine Veranstaltungen auch weniger abgeben müssen (siehe Berechnungsbeispiel). Jedoch würde er keine Mehreinnahmen für den Verband bedeuten. Diese Änderungen gehören in die Gebührenordnung, welche in der Kompetenz der Mitgliederversammlung steht und an der kommenden Mitgliederversammlung, am 2. April 2016 zur Abstimmung kommen wird.

Berechnungsbeispiel: Aktuelles System 2016 versus 2.5% Abzug auf der Nenngeldsumme des Turniers

 
  2016 mit 2.5% Abzug
Mini Veranstaltung (NG-Summe CHF 2’000) CHF 290.- /14.5% CHF 50.-
Kleine Veranstaltung (NG-Summe CHF 20’000) CHF 650.- /3.3% CHF 500.-
Mittlere Veranstaltung (NG-Summe CHF 50’000) CHF 1’250.- /2.5% CHF 1’250.-
Grosse Veranstaltung (NG-Summe 100’000)  CHF 2’250.- / 2.3% CHF 2’500.- 
Grösste Veranstaltung (NG-Summe 224’000) CHF 4’730.- / 2.1% CHF 5’600.-

Grafik 6: Übersicht der ausgeschriebenen und bezahlten Pferdesportveranstaltungen im Online-Nennsystem des SVPS 2015. Grafik 6: Übersicht der ausgeschriebenen und bezahlten Pferdesportveranstaltungen im Online-Nennsystem des SVPS 2015.

Der Vorschlag der Gebührenordnung 2017 ist von den anwesenden Präsidentinnen und Präsidenten der Regional- sowie Mitgliederverbände vorwiegend positiv aufgenommen worden und wurde mit Verständnis begrüsst. Die Jahresrechnung 2015 sowie die Gebührenordnung 2017 werden der Ordentlichen Mitgliederversammlung – am Samstag, 2. April 2016 – zur Abstimmung vorgelegt.

Planung und Struktur des Projekts «Ausbildung 2020»
Der Ausbildungsverantwortliche des SVPS-Vorstands, Martin Habegger, präsentierte erste Informationen über das Projekt «Ausbildung 2020». Im Moment geht es darum, eine ganzheitliche Strategie für den gesamten Bereich Ausbildung zu erarbeiten. Die Umsetzung folgt erst anschliessend und ist nicht Inhalt dieses Projekts. Ziele von «Ausbildung 2020» sind unter anderen die besten Rahmenbedingungen für die Ausbildung von Pferdesportlern zu bieten oder die Akzeptanz des Pferdesportes im gesamten Umfeld, in einer breiten Öffentlichkeit fördern. Bis Oktober 2016 soll eine erste Version der Gesamtstrategie verfügbar sein und auch an der Herbst-Mitgliederversammlung vorgestellt werden.

Zwischenstand Projekt «Obligatorisches Online Nennen»
Die Geschäftsführerin des SVPS, Sandra Wiedmer, informierte anlässlich der Präsidentenkonferenz ausserdem über den aktuellen Stand des Projekts «Obligatorisches Online Nennen». Die Arbeitsgruppe «Obligatorisches Online Nennen» behandelt in seiner nächsten Sitzung in den kommenden Tagen diverse offene Fragen und stellt ein Konzeptpapier zusammen. Dieses wird anschliessend an alle Mitgliederverbände verschickt und eventuelle Anpassungen getätigt, bevor im Sommer 2016 eine erste Testphase beginnt: Interessierte Veranstalter können die neue Software sowie das angepasste Online-Nennsystem zusammen testen und ihre Erfahrungen und Probleme rückmelden. Auf 1.1.2017 soll auf das obligatorische Online-System umgestellt werden.

Zusätzliche Informationen zum Projekt «Obligatorisches Online Nennen»

Der SVPS hat sich entschlossen, sich an einer Firma zu beteiligen, die eine Veranstaltersoftware für alle Disziplinen entwickeln wird. Dies in Zusammenarbeit mit den Inhabern von Oxon, die das aktuelle Programm Equis – welches die Grundlage für die Datenbank des SVPS darstellt – für den SVPS entwickelt hat. Es wird also keine eigene SVPS Software geben, der SVPS wird sich lediglich an der Firma beteiligen und sich im Gegenzug die Rechte an der Software sichern, damit diese im Fall einer Nichtweiterführung weiter genutzt werden können. Geplant ist mit dem Vorschlag für die Gebührenordnung 2017, die Nutzung dieser Software in den 2,5% Veranstaltergebühren zu integrieren.

Ab Anfang Jahr 2017 sollte die neue Software allen Veranstaltern zur Verfügung stehen. Es muss aber nicht die angebotene Software genutzt werden, es steht jedem frei, selber eine Veranstaltersoftware zu programmieren und zu vertreiben solange er die neuen Zertifizierungsrichtlinien des SVPS einhält. Diese werden im Sommer 2016 mit angemessener Einführungszeit kommuniziert werden. Anbieter von bisher bestehenden Veranstaltersoftwares werden im Zusammenhang mit den diversen Umstellungen innerhalb der Plattformen des SVPS sowie der Webschnittstelle für die Datenlieferung, geprüft und neu zertifiziert werden müssen. Der SVPS hat diese Anbieter schon vorinformiert und wird sie rechtzeitig auf dem Laufenden halten.

Zwei Personen neu gewählt

Der Vorstand des SVPS hat Corinna Kutschera zur neuen Chefin Technik der Disziplin Para-Equestrian gewählt. Mit Mirjam Degiorgi hat er weiter ein neues Mitglied in die Grundausbildungskommission GAKO des SVPS gewählt. Sie vertritt in dieser Kommission die Fédération Equestre de la Romandie FER und ersetzt Marie Deiss.

Weiter hat der Vorstand entschieden, die Fédération Equestre Internationale FEI anzufragen, ob sie nicht einen anderen Austragungsort anstatt Dubai (UAE) für die Weltmeisterschaften der Endurance-Elite im Dezember 2016 ins Auge fassen könnten (siehe Medienmitteilung vom 10. Februar 2016).

Nächste Termine

Die Ordentliche Mitgliederversammlung findet am Samstag, 2. April 2016 statt. Die nächste Präsidentenkonferenz ist am Mittwoch, 24. August 2016 geplant. Die Herbst-Mitgliederversammlung wurde auf den Samstag, 29. Oktober 2016 festgelegt.

Für Fragen und weitere Informationen:

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