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Eine Frau mit tausend Gesichtern und einem Herzen voller Leidenschaft

19 Dezember 2022 08:00

Nachruf zum Tod von Manuela Bacchi Pini

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Am Sonntag, 27. November 2022, erreichte uns die Nachricht, von der wir uns alle gewünscht hätten, dass wir sie niemals erhalten würden. Sechs Monate waren seit ihrer Einweisung ins Krankenhaus vergangen – Monate voller Hoffnung für Freunde und Verwandte, begleitet von Höhen und Tiefen. Die Hoffnung haben wir alle niemals aufgegeben, auch nicht Manuela Bacchi Pini, die mit all ihrer Kraft gegen die Krankheit kämpfte und im Krankenhausbett tausend Pläne für die Zeit danach schmiedete.

Schon als junges Mädchen lebte Manuela Bacchi Pini ihre Leidenschaft für den Reitsport aus und nahm mit ihrem Pferd White Shadow an Springturnieren im Tessin und in der Innerschweiz teil. Ihre Leidenschaft führte sie sogar nach Irland. Damals war es für wahre Reitsportfreunde fast schon ein Muss, dieses Land mit seiner tief verwurzelten Pferdetradition zu besuchen. Eine unvergessliche Erfahrung, die sie mit «Pferdefreundinnen» erleben konnte. Erfüllte Tage im Sattel, mit Ritten entlang der Küste und durch die grünen Hügel Irlands.

Beruflich hatte Manuela Bacchi Pini nach ihrer Anstellung bei der Gemeinde Ascona beschlossen, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und eine Bar im Zentrum von Ascona zu übernehmen - ein Erfolg! Bald schon wurde die Bar zum Treffpunkt von Freunden und Bekannten. Doch Manuela Bacchi Pini brauchte Herausforderungen, und als man ihr die Geschäftsführung eines Hotels in Muralto anbot, konnte sie nicht widerstehen. So war sie, zusammen mit ihrem Mann Peter, bald das Gesicht des Garni Alba.

Während dieser Zeit hatte Manuela Bacchi Pini das Präsidium des Reitvereins von Losone übernommen und in dieser Rolle die ersten Springturniere auf der Anlage von Hermann Knechtle organisiert. Zusammen mit Freunden, die ihre Leidenschaft teilten, hatte sie diese Veranstaltung zu einem freudvollen Fest gemacht.

Eine weitere grosse Leidenschaft von Manuela Bacchi Pini war das Reisen in Begleitung ihrer Herzensfreundin Paola, mit der sie so manches Abenteuer erlebte. Ihre Lieblingsdestination war New York, und die vorweihnachtliche Shoppingwoche in dieser Stadt liess sie sich nicht nehmen, um das perfekte Geschenk für all ihre Freunde zu finden.

Selbst als sie dann regelmässig Dialysen über sich ergehen lassen musste, mochte sie nicht auf das Reisen verzichten. Sie organisierte ihre Reisen immer so, dass es in der Nähe ihrer Unterkunft ein Dialysezentrum gab.

Auch die Politik spielte in ihrem Leben eine wichtige Rolle. Als im Tessin die Lega dei Ticinesi gegründet wurde, trat sie der Partei bei. 1996 wurde sie in den Stadtrat von Ascona gewählt und hatte bis 2008 Einsitz im Gemeinderat. Auch diese Tätigkeit verfolgte sie mit ihrer ganz besonderen Beharrlichkeit.

Der Schritt von der Organisation eines regionalen zu einem internationalen Turnier war für sie dann fast schon selbstverständlich!

Heute kennen wir Manuela Bacchi Pini vor allem als Organisatorin des internationalen Springturniers in Ascona. Während knapp dreissig Jahren hat sie diese Veranstaltung gehegt und gepflegt und zu einem wichtigen Fixpunkt im Turnierkalender des Springsports gemacht, um zahlreiche Weltklassereiter ins Tessin zu locken.

Manuela Bacchi Pini ging stets mit einer positiven Einstellung durch das Leben. Sogar zu Zeiten, da sie sich dreimal pro Woche einer Dialyse unterziehen musste, hat sie sich niemals beklagt. Mit ihrer ansteckenden Begeisterung und ihrem Durchhaltewillen vermochte sie die gesamte «CSI-Familie» zu überzeugen, sich nach einem Jahr Pause aufgrund der Pandemie wieder an die Arbeit zu machen, um erneut das internationale Springturnier von Ascona zu organisieren.

Nun hat der CSI Ascona also seine Seele verloren! Doch Manuela Bacchi Pini hatte ihre Mitarbeitenden gut gewählt und in ihnen das Engagement und den Willen entfacht, diese Veranstaltung Jahr für Jahr mit stets neuen Anreizen und Ideen zu organisieren. Diese Mitarbeitenden werden mit Sicherheit alles daransetzen, das Werk von Manuela Bacchi Pini weiterzuführen und sie so in Ehren zu halten.

Wir werden sie stets in warmer Erinnerung behalten.

Federazione Ticinese Sport Equestri (FTSE)
Schweizerischer Verband für Pferdesport (SVPS)

Manuela Bacchi Pini | © privat Manuela Bacchi Pini | © privat

Manuela Bacchi Pini | © privat Manuela Bacchi Pini | © privat

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