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Dossier: Ausbildung

Einmal im Netz, immer im Netz

12 Februar 2018 08:00

Hier noch kurz ein Selfie, da noch schnell ein Kommentar… Und wo sind da jetzt eigentlich die Grenzen? Swiss Olympic hat 2012 einen interessanten und umfangreichen Ratgeber verfasst, der 2016 überarbeitet wurde und auch heute noch aktuell ist. Wichtig ist vor allem, dass sich Kinder und Jugendliche frühzeitig mit dem Internet und seinen sozialen Plattformen auseinandersetzen und sich allfälligen Konsequenzen bewusst werden - auch Nachwuchstalente im Pferdesport.

Junioren-Kaderreiterin Sarah Haldimann und Zondela anlässlich der letztjährigen Schweizermeisterschaft in Wädenswil. Junioren-Kaderreiterin Sarah Haldimann und Zondela anlässlich der letztjährigen Schweizermeisterschaft in Wädenswil.

Der Pferdesport steht immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Gerade dann, wenn dem Sportpartner Pferd während eines Wettkampfs etwas passiert, steigt die Anzahl der Kommentare in den digitalen Medien rasant in die Höhe. Und es sind in der Regel kaum positive Wortmeldungen, im Gegenteil. Aber wie reagieren?

Dies ist eine mögliche Situation, mit der sich aktive Pferdesportlerinnen und -sportler konfrontiert sehen können. Soziale Netzwerke sind in der heutigen Zeit sehr beliebt. Portale wie Facebook, Instagram, Twitter, Google+, Flickr und Co. bieten eine optimale Plattform, um sich einfach und mit wenig Aufwand mitzueilen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. 

Wenn Privates öffentlich wird

Onlineplattformen bieten viele Vorteile. Sie bringen aber auch Nachteile mit sich: Sehr schnell kann es passieren, dass Privates plötzlich gar nicht mehr privat ist. Besonders im Hinblick auf die Zukunft von Nachwuchstalenten können sich die eigenen Profile später als Sportler oder im Beruf als Stolpersteine entpuppen. Denn im Internet gilt: 

                                                    Einmal im Netz, immer im Netz!

Die Sozialen Medien können aber auch gezielt zum Vorteil genutzt werden, sofern man sich der Problematik und den gegebenen Mechanismen bewusst ist. Mit der Broschüre «Social Media Guide» von Swiss Olympic hat jeder Nachwuchsreiter einen kompetenten Ratgeber, wie er sein Profil aufbauen und pflegen sowie sich und sein Umfeld vor unliebsamen Überraschungen schützen kann.

Vorsicht bei Freundschaftsanfragen von unbekannten Personen

Im Januar haben sich in Bern die Nachwuchsreiterinnen und -reiter der Disziplin Springen getroffen. Sie erhielten spannende Informationen und wertvolle Tipps für den Umgang mit Medien und Sponsoren sowie den sozialen Medien.

Der Kommunikationsspezialist Yannick Guerdat hat die jungen Pferdesportlerinnen und -sportler gleich auf die Probe gestellt. Er hat je ein Fake-Profil eines jungen Mannes und einer jungen Frau, also kein echtes Profil, auf Facebook erstellt und den jungen Athletinnen und Athleten dann eine Freundschaftsanfrage geschickt. Einige von ihnen haben diese Anfrage - ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen oder nachzuforschen, wer hinter diesem Profil steckt - angenommen. Guerdat macht darauf aufmerksam, dass hinter solchen Profilen auch Journalisten stehen könnten, die so auf private Bilder zugreifen können. Dessen müsse man sich einfach bewusst sein. Weiter sei es auch wichtig, sich immer zu überlegen, was für Bilder man poste. Die Sportlerinnen und Sportler sollen hinterfragen, ob sie die Bilder zum Beispiel in fünf Jahren immer noch in Ordnung finden - oder vielleicht doch eher nicht. Die jungen Athleten müssten sich auch bewusst sein, dass sich potenzielle Arbeitgeber und Sponsoren auch über Facebook & Co. Informationen holen können. Es gehen nicht nur Freunde das Profil anschauen.

Umgang mit Medien und Sponsoren
Neben Yannick Guerdat hielt Anthony Schaub einen Vortrag, wie man am besten mit Sponsoren umgeht. Dies ist für einige Nachwuchsspringreiter (noch) kein grosses Thema, trotzdem konnten sie hier spannende und hilfreiche Informationen mitnehmen. Neben dem Umgang mit Sponsoren will auch der Umgang mit den Medien gekonnt sein. Michel Sorg vom welschen Schweizer Radio und Fernsehen RTS stellte den Reiterinnen und Reitern heikle Fragen.

Ein Beispiel: Eine Reiterin wird an einem Turnier Zweite. Im Nachgang wird dem Sieger wegen einer positiven Medikationskontrolle der Sieg aberkannt, und sie «erbt» seinen ersten Rang. Der Journalist fragt sie, ob sie sich über den Sieg freut. Was antwortet man am besten auf so eine Frage? Diese und weitere Szenarien hat Sorg mit den Nachwuchstalenten durchgespielt.

Saisonhöhepunkt EM Fontainebleau
Fit für Sponsoren und Medien kamen die Anwesenden am Nachmittag in den Genuss von Mentaltraining sowie der Saisonplanung. Für die Reiterinnen und Reiter der Kategorien Junge Reiter, Junioren und Children findet die Europameisterschaft in Fontainebleau (FRA) vom 9. bis 15. Juli 2018 statt. Die Ponyreiterinnen und -reiter messen sich in Bishop Burton (GBR) an der EM vom 7. bis 12. August 2018.

Nicole Basieux

In dem man ein offizielles Profil erstellt - wie dies hier Elitekaderreiterin Janika Sprunger gemacht hat - hat man Privates und Sportliches besser unter Kontrolle. In dem man ein offizielles Profil erstellt - wie dies hier Elitekaderreiterin Janika Sprunger gemacht hat - hat man Privates und Sportliches besser unter Kontrolle.

Das private Facebook-Profil von Janika Sprunger. Das private Facebook-Profil von Janika Sprunger. (Foto: Facebook)

Der Ratgeber kann auf der Internetseite swissolympic.ch > Verbände > Prävention > Umgang Social Media heruntergeladen werden.

Nicole Basieux/Swiss Olympic

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