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Dossier: Ehrungen & Awards

Gebrüder Theiler für ihr Engagement ausgezeichnet

12 Februar 2018 12:00

Mit ihrem 1988 gegründeten CSI Zürich haben Urs und Rolf Theiler den Springsport in neue Dimensionen geführt. Anlässlich der 30. und letzten Austragung Ende Januar im Hallenstadion hat der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) die Brüder für ihr Lebenswerk geehrt.

Rolf und Urs Theiler in früheren Jahren. Rolf und Urs Theiler in früheren Jahren. (Foto: Angelika Nido)

Am Sonntag, dem letzten Tag des letzten CSI Zürich, trug Urs Theiler sie bereits mit Stolz am Revers seines Anzuges: Die goldene Ehrennadel des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport, mit der Persönlichkeiten geehrt werden, die sich in besonderer Art und Weise um den Schweizer Pferdesport verdient gemacht haben. Die Auszeichnung war ihm und seinem abwesenden Bruder Rolf am Tag zuvor im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Scheinwerferlicht des Hallenstadions von SVPS-Präsident Charles Trolliet verliehen worden. «Die Gebrüder Theiler haben Grosses für den nationalen wie auch internationalen Pferdesport geleistet. Der CSI Zürich hat in vielerlei Hinsicht neue Massstäbe im Springsport gesetzt, zum Beispiel mit höheren Preisgeldern, VIP-Sektoren oder dem Showteil, was dann von anderen Organisatoren übernommen wurde», sagte Charles Trolliet in seiner Laudatio und bedankte sich bei Urs und Rolf Theiler für ihren unermüdlichen Einsatz für den Pferdesport. 

Die Vergabe der Goldenen Ehrennadel. V.l.n.r.: Charles Trolliet, Urs Theiler und Andy Kistler. Die Vergabe der Goldenen Ehrennadel. V.l.n.r.: Charles Trolliet, Urs Theiler und Andy Kistler.

Von der Vision zum Weltklasseturnier

Es war die spektakuläre Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von Los Angeles im Jahre 1984, welche die ehemaligen Nationenpreisreiter und Architektensöhne Urs und Rolf Theiler zu einer völlig neuen Art von Springturnier inspirierte. Vom 7. bis
10. Juli 1988 fand der erste CSI Zürich auf der Offenen Rennbahn in Zürich Oerlikon statt. Auf der VIP-Tribüne floss der Champagner, ein Spitzenkoch servierte exklusive Menüs, und Models in Pelz stöckelten über den Laufsteg. «Im Gegensatz zu anderen Sportveranstaltungen konnten wir nicht langsam wachsen. Wir mussten gross anfangen und deshalb auch schocken», erklärten Rolf und sein drei Jahre älterer Bruder Urs Theiler später einmal. Und ergänzten: «Wenn ein Anlass ein Event werden soll, muss er Stadtgespräch werden.» Dafür war die Zeit in der beschaulichen Schweiz noch nicht reif: In den Medien hagelte es harsche Kommentare. Die FEI und die Reiter waren ebenfalls skeptisch. Erstere wollte das neue Turnier wegen der ungewohnt hohen Preissumme von 400 000 Franken erst gar nicht bewilligen, und Letztere drohten mit Abreise, weil der Boden nicht ihren Wünschen entsprach.

Doch die FEI gab grünes Licht, die Reiter blieben - und der Rest ist Geschichte: Mit ihrem innovativen Dreisäulenkonzept bestehend aus Spitzensport, einem hochkarätigen Showteil und einer Ausstellung, die das Publikum zwischen den Prüfungen unterhielt, revolutionierten Urs und Rolf Theiler die Pferdesportveranstaltungen. Der CSI Zürich etablierte sich rasch als leuchtender Fixstern im internationalen Turnierkalender. Sämtliche zwei- und vierbeinigen Springsportstars, Olympiasieger, Welt- und Europameister traten beim CSI Zürich an. Dieser entwickelte sich zum höchstdotierten und bestbesetzten Hallenturnier der Welt und war ab 2009 auch Weltcupstation. Trotzdem folgte im 30. Jahr der Austragung das Aus. Die Hauptgründe dafür sind akuter Platzmangel rund um das Hallenstadion, aber auch die Konkurrenz durch andere Turniere und ein rückläufiges Zuschauerinteresse.

Mehr Zeit für sich und die Pferde

«Ich würde es wieder tun», zog Urs Theiler nach 30 Jahren als CSI-Co-Präsident Bilanz. Das Licht am letzten CSI Zürich Ende Januar hat der 63-Jährige mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelöscht. «Einerseits freue ich mich darauf, mehr Zeit für mich und meine Pferde zu haben, andererseits wird mir die CSI-Familie sehr fehlen», sagt Urs Theiler. Sein Bruder Rolf hatte sich bereits vor drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem OK-Präsidium zurückgezogen und lebt heute hauptsächlich in seiner Wahlheimat Südafrika.

Angelika Nido Wälty

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