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Dossier: Ausbildung

Gesucht: Talente mit Biss

18 Mai 2015 08:09

In dieser Ausgabe des «Bulletins» sind sie wieder drin: die Einladungen für die Sichtungen der Nachwuchsreiterinnen und -reiter. Dahinter steckt eine ganze Abteilung des Schweizerischen Verbands für Pferdesport. Ein kurzes Porträt.

In einer der Bürobuchten in der Geschäftsstelle des Schweizerischen Verbands für Pferdesport ist die Abteilung Nachwuchsförderung und Ausbildung der Offiziellen SVPS daheim. Namentlich stecken da Markus Niklaus und Sarah Overney dahinter. Sie sind gerade dabei, die Seiten für die Sichtungseinladungen, die ebenfalls in dieser Ausgabe publiziert sind, fertig zu stellen.

Der SVPS ist Mitglied von Swiss Olympic und hat seit 2012 die Vorgaben für die Nachwuchsrekrutierung übernommen und entsprechende Konzepte erarbeitet. Dieses Konzept heisst «Prognostische integrative systemative Trainereinschätzung», kurz PISTE.

Selektionen nach Vorgaben von Swiss Olympic
PISTE beinhaltet neben Noten vom Sichtungstag noch weitere Faktoren, die bei einem Selektionsentscheid in eines der SVPS-Kader mitspielen. «Es zählen eben nicht alleine bereits erzielte sportliche Resultate, sondern auch das Umfeld, die schulischen Leistungen, ein Sporttest sowie die beruflichen Wünsche», erklärt Markus Niklaus, der bei den Sichtungen jeweils dabei ist. Ein ganzes Netz wurde für talentierte Nachwuchsreiter aufgebaut.

Sie sollen die Möglichkeit haben, sich bereits in Regional­kadern zu behaupten, bevor sie dann weiter in ein Nationalkader gezogen werden.

Auch eine Frage des Willens
Der Sprung vom Regional- ins Nationalkader ist aber nicht so einfach. In den Regionalkadern werden die Reiterinnen und Reiter langsam an ein höheres Niveau herangeführt, aber sie sind damit noch lange nicht in der obersten Liga – und der Weg ist kein einfacher. «Es ist vor allem wichtig, dass die jungen Nachwuchstalente genügend Biss haben, wissen, was sie wollen, und sich auch der mittel- und langfristigen Konsequenzen des Leistungssports bewusst sind», ergänzt Sarah Overney.

Denn sie sollen im besten Fall in Zukunft internationale Erfolge feiern und die Schweiz an Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen siegreich vertreten.

Im Reitsport ist der Humanathlet aber nicht alleine unterwegs. Sein Partner Pferd ist entscheidend. Auch das Pferd wird jeweils an den Sichtungen analysiert. Für den SVPS steht deswegen der Erfolg auf jeder einzelnen Stufe im Fokus. Denn es könnte ja sein, dass eine Reiterin auf Ponystufe Erfolg hat, jedoch an diesen mit einem neuen Pferd nicht anknüpfen kann. Im Vergleich dazu verfolgt Swiss Olympic als oberstes Ziel, dass seine Athleten Olympische Spiele gewinnen.

Kaderzugehörigkeit ist keine Garantie
Markus Niklaus weist darauf hin, dass die jungen Pferdesportler jedes Jahr wieder von neuem ihren Kaderstatus bestätigen müssen. «Eine erstmalige Zugehörigkeit in einem regionalen oder nationalen Kader ist noch keine Garantie für einen erfolgreichen sportlichen Werdegang», ergänzt er. Es stehe zum Beispiel in den Sternen, ob der gleiche Athlet dann auch in Zukunft zum Beispiel für die Elite an Weltmeisterschaften an den Start gehen wird.

Und je nachdem, wie gross die Konkurrenz ist, kann es für die Jungen von Jahr zu Jahr schwieriger werden, sich weiterhin zu behaupten. Talentierte Kinder und Jugendliche sollen aber auch regelmässig die Möglichkeit haben, ihr Talent und ihren Biss unter Beweis zu stellen.

Nicole Basieux

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