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So fliegen unsere Pferde nach Tokio

18 Juli 2021 12:00

Die ersten europäischen Olympiapferde sind sicher in Tokio gelandet. Der Flug der vierbeinigen Athleten in der «Business-Klasse» ist eine logistische Herausforderung. Wir nehmen Sie mit auf einen Rundgang hinter die Kulissen.

Abflug der Olympiapferde in Lüttich (BEL) | © FEI/Leanjo de Koster Abflug der Olympiapferde in Lüttich (BEL) | © FEI/Leanjo de Koster

Bereits seit zwei Monaten wird die Gesundheit der Olympiapferde nach strengem Protokoll überwacht und nur gesunde Pferde durften die siebentätige Ausreisequarantäne überhaupt antreten. Auch dort wurden sie auf Herz und Nieren geprüft und mit Trainingseinheiten fit gehalten. Die Pferde, die auch diese Etappe überstanden haben, erhielten den lang ersehnten amtlichen Stempel in den Ausreisepapieren, um schliesslich am Flughafen Lüttich (BEL) einchecken zu können – ein Flughafen, der sich auf die Abfertigung von pferdigen Flugpassagieren spezialisiert hat und sogar über ein Flughafenhotel eigens für Pferde verfügt!

 

Mehr «Beinfreiheit» für Olympiapferde

Damit Clooney und Co. komfortabel reisen können, werden pro Flugboxe nicht die standartmässigen drei Pferde verladen, sondern nur zwei. Dadurch steht jedem Pferd etwas mehr Platz zur Verfügung – hinlegen können sie sich in den 317 cm langen, 244 cm breiten und 233 cm hohen Boxen, die sich die zwei Pferde teilen, jedoch trotzdem nicht.

Ansonsten soll es den Spitzenathleten auf der Reise jedoch an nichts fehlen! Auf jedem Flug sind Grooms und ein Tierarzt an Bord, welche die Pferde überwachen und sie mit regelmässigen Mahlzeiten, Heu zum Knabbern und 40 Litern Wasser pro Pferd bei Laune halten.

Im Innern der Boeing 777-F der Emirates SkyCargo herrscht eine für die Pferde angenehme Temperatur von 14–17°C. Pro Flug werden maximal 19 Flugboxen transportiert. Der Flug von Lüttich nach Tokio Haneda dauert gut 18 Stunden, wobei in Dubai (UAE) ein kurzer Zwischenhalt zum Auftanken der Maschine und Wechseln der Flugbesatzung eingelegt wird.

Für die Olympischen Spiele sind insgesamt 14 solcher Flüge für 247 Pferde, für die Paralympics 5 Flüge für 78 Pferde geplant. Zusätzlich werden gesamthaft rund 100 000 kg Pferdeausrüstung wie Sättel, Zaumzeug, Decken usw. sowie etwa 60 000 kg Pferdefutter in diesen Flügen verfrachtet.

Die Kosten für den Flug in Höhe von rund 20 000 Franken pro Pferd übernimmt im Übrigen jeweils das Organisationskomitee der Olympischen Spiele, nur die Reise der Reservepferde geht auf Kosten der teilnehmenden Länder.

 

Im LKW in den Equestrian Park

Wenn die Olympiapferde nach dem Langstreckenflug endlich wieder festen Boden unter den Füssen haben, werden sie aus den Flugboxen heraus direkt in die Pferdetransporter des Japanischen Pferderennsportverbandes umgeladen – selbstverständlich mit Klimaanlage im Pferdebereich.

Nach einer rund einstündigen Fahrt erreichen die Pferde schliesslich ihr «olympisches Dorf»: die Stallungen in Baji Koen. Diese jüngst vollständig renovierte Anlage bietet jeglichen Komfort, den sich die vierbeinigen Olympioniken aus 50 Nationen nur wünschen können. Nach der langen Reise werden die Pferde dort von ihren Grooms in Empfang genommen und auch gleich wieder verwöhnt. Schliesslich sollen sie sich möglichst rasch von der Reise erholen, um bald schon im Viereck und im Parcours Höchstleistungen erbringen zu können. Mögen die Spiele beginnen!

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