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Wie sportlich sollten Reiter sein?

25 Januar 2016 13:45

Melanie ist 13 Jahre alt. Ihre Leidenschaft sind die Pferde. Und das Springen. Sie will unbedingt den Sprung in eines der Juniorenkader des Schweizerischen Verbands für Pferdesport schaffen. Neben den Resultaten an Turnieren während der Wettkampfsaison zählen zur Evaluation auch noch ein Sichtungsreiten sowie ein Sporttest. Melanie will sich optimal auf den Sporttest vorbereiten. Nur wie?

Eine gute Fitness beugt Verletzungen vor. Foto: dreamstime.com Eine gute Fitness beugt Verletzungen vor. Foto: dreamstime.com

Wie Melanie geht es jedes Jahr vielen jungen und ambitionierten Reiterinnen und Reitern. Sie reiten schon seit langem, haben ein eigenes Pony oder Pferd, manche haben sogar das Glück, mehrere Pferde zur Verfügung zu haben. Die Nachwuchshoffnungen haben mit ihren Sportkameraden an Wettkämpfen immer wieder gute Resultate gezeigt, und nun wollen sie in eines der Nachwuchskader aufgenommen werden. 

Doch es zählen nicht nur die Resultate während des Jahres. Alle müssen an eine der Sichtungen vor verschiedenen Verantwortlichen des Schweizerischen Verbands für Pferdesport sowie der angeschlossenen Regionalverbände vorreiten kommen. Und die Anforderungen gehen noch weiter. Jeder Reiter und jede Reiterin muss auch einen Sporttest absolvieren. Dies bedeutet: Pferd versorgen oder versorgen lassen, Abmarsch in die Turnhalle, Turnklamotten und Turnschuhe an und sein Bestes geben … denn der Sporttest zählt immerhin zehn Prozent zu der Auswertung und entscheidet somit auch, ob ein Reiter in ein Kader aufgenommen wird.

Klimmzüge, Purzelbäume und Sprünge
Erst wärmen sich die Nachwuchssportler unter Anleitung auf. Das zählt noch nicht zum Sporttest. Dann geht’s los: Sprünge, Klimmzüge, Liegestützen, Gleichgewichtsübung, Purzelbäume und Strecksprünge, Rumpfbeugen und Laufen während mehreren Minuten. Ebenfalls werden alle von Physiotherapeuten bezüglich Beweglichkeit untersucht . Die Jugendlichen legen sich ins Zeug. Viele von ihnen haben den Sporttest bereits im Jahr davor schon gemacht und wissen, was man von ihnen verlangt. 

Spezialisten des Unternehmens Sport-time führen für den Schweizerischen Verband für Pferdesport und andere grosse Sportverbände regelmässig solche Sporttests durch. Sie haben bei der einen oder anderen jungen Reiterin auch gewisse Defizite entdeckt: Denn es besteht noch viel Potenzial betreffend die Kraft und Ausdauer, aber auch die Beweglichkeit der Jugendlichen. Letzteres sei nicht nur wichtig für den Sport, sondern auch ganz allgemein für die Gesundheit, erklärt Rico Stalder von Sport-time. «Bei Verkürzungen können  bereits Sportler im jugendlichen Alter an Hüft- und Rückenproblemen leiden», sagt er. Ebenfalls steigt die Verletzungsgefahr.

Mit wenig Aufwand für Gesundheit und Unfallprävention
Mit einem relativ geringen Aufwand könne man sich vor Krankheit und Unfall schützen bzw. diesen präventiv begegnen. Hier warnt der erfahrene Berater allerdings: «Gerade bei Beweglichkeitsübungen kann man auch vieles falsch machen»! Darum rät er jedem, solche Übungen zusammen mit Spezialisten anzuschauen und zu üben, bevor man sie alleine durchführt.

Viele der jungen Nachwuchssportler sind nicht mehr polysportiv. Bereits  schon in jungen Jahren erhalten sie wegen ihrer sportlichen Tätigkeit ausserhalb der Schule eine Turndispensation. So erstaunt es nicht, dass den Jugendlichen nicht selten auch das nötige Wissen und Bewusstsein fehlt, das ein polysportiver Athlet fast automatisch mit sich bringt.

Akzeptanz Ja – Outing Nein
Die Akzeptanz für den  allgemeinen Sporttest ist in den vergangenen Jahren grösser geworden, trotzdem ist er aber immer noch an einem relativ kleinen Ort. Am Anfang gab es immer viele Fragen, doch dank der Konstanz in den letzten Jahren hat sich dies gelegt. Einige der jungen Reiterinnen und Reiter trainierten «heimlich», ist sich Rico Stalder sicher und schmunzelt. «Sie haben erkannt, dass es ihnen gut tut, ihre Leistungen steigert und sie vor allem vor Verletzungen schützt.» Doch ein Outing hat noch nicht stattgefunden. Den allermeisten von ihnen ist es peinlich, sich auf dem Concoursplatz ähnlich wie ein ganz normaler Sportler einzuwärmen. 

Unumstritten hängt im Reitsport sehr viel vom Pferd und vom Umfeld ab und weniger vom sportlichen Können als bei anderen Sportarten. Trotzdem sind sich die Sportspezialisten einig: Wer polysportiv ist, eine gute Koordination hat, dies heisst an seiner körperlichen Ausdauer, Beweglichkeit, an seiner Kraft und am Gleichgewicht arbeitet,  der wird auch auf dem Pferd eine bessere Figur machen. Der Reiter wird besser auf sein Pferd einwirken können, um dieses bei seinen Höchstleistungen unterstützen zu können.

Nicole Basieux

Individuelles Trainings-Coaching

Sport-time steht für professionelle und individuelle Unterstützung und Beratung. Dank mehrjähriger Erfahrung hat das Team in folgenden Bereichen eine exakt auf des Sportlers Bedürfnisse zugeschnittene Lösung:

• ganzheitliche, individuelle Beratung für Sportler/-innen jung + alt
• Planen und Durchführen von Personal-Training
• Erstellen persönlicher Trainingspläne und Wettkampfkonzepte
• sportpsychologische Betreuung
• mentales Training

Der Sportler braucht sich lediglich Zeit zu nehmen, um mit der Unterstützung von Sport-time in einer motivierenden Umgebung ein kontrolliertes und qualitatives Training zu erleben. Beim Erreichen von sportlichen und mentalen Zielen kann der Athlet auf das Team zählen. Das Motto von Sport-time: «Ihre Zeit und unser Wissen – der Schlüssel zu Ihrem Erfolg.»

Weitere Informationen: http://www.sport-time.ch/

Serie zum Thema «Fitness des Reiters»

Die Artikel-Serie im «Bulletin» zum Thema «Fitness des Reiters» wagt die Aussage, dass Reiter eben doch Sportler sind und somit nicht nur zur körperlichen Verfassung und zum Trainingszustand ihres Pferdes Sorge tragen sollten, sondern auch zu ihrer eigenen. Die Serie nimmt die am meisten vorkommenden gesundheitlichen Probleme bei Reitern auf. Weiter wird über Lösungsansätze sowie Möglichkeiten zur Verbesserung der Reiterfitness diskutiert und es werden auch konkrete Tipps gegeben.

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