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«Wilde» Veranstaltungen, Druse und Co., neu Gewählte

27 Februar 2019 14:40

Zweimal im Jahr treffen sich die Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliederverbände des Schweizerischen Verbands für Pferdesport SVPS an der sogenannten Präsidentenkonferenz. So auch am 20. Februar 2019. Unter anderem brannten den Anwesenden Themen wie Tierschutz und ansteckende Krankheiten oder auch «wilde» Veranstaltungen unter den Nägeln.

Der OKV hatte im Vorfeld der Präsidentenkonferenz folgenden Antrag gestellt: Veranstaltungen, welche nicht öffentlich angekündigt werden, gelten als interne Veranstaltungen. Ankündigungen auf einer vereinsinternen Publikation gilt als interne Ankündigung. Nachbarvereine, Göttivereine, statuarisch verbriefte Vereine und Gönner dürfen eingeladen werden.»

Kurz zur Vorgeschichte: Die FER hatte vergangenes Jahr den Antrag gestellt, man solle mehr kontrollieren, ob eine Veranstaltung korrekt sei oder aber nicht. So kam es zu weiteren Entdeckungen solcher «wilder» Veranstaltungen gemäss aktuellem Generalreglement des SVPS. Vereinsinterne Veranstaltungen sind sehr wichtig und solche Veranstaltungen sind auch erlaubt, jedoch nur für Mitglieder des Vereins. Nun stellt der OKV den Antrag, Veranstaltungen, die nicht öffentlich, sondern lediglich in vereinsinternen Publikationen angekündigt werden, automatisch als interne Veranstaltung anzusehen ist. «Eine solche Lockerung scheint uns bei der ersten Analyse gefährlich. Mit den heutigen Kommunikationsmitteln ist es sehr einfach eine Publikation zu machen», erläutert der SVPS-Präsident Charles Trolliet. 

Lockerung beim Begriff «vereinsintern»

Solche Veranstaltungen unterstehen den Reglementen des SVPS nicht. Der Vorstand sieht aber die Problematik der kleinen Vereine. Auch der ZKV habe sich zu dem Thema Gedanken gemacht, so ZKV-Präsident Bruno Invernizzi: «Man könnte den Begriff vereinsinterne Veranstaltungen insofern lockern, dass mehrere Vereine eine gemeinsame Veranstaltung machen können, ohne dass dies reglementwidrig ist.» Es unterstehe der Kompetenz der Regionalverbände, diese Veranstaltungen zu erlauben. Weiter können für solche Veranstaltungen keine Leistungen des SVPS, wie zum Beispiel Ranglisten, Gewinnpunkte, Ausschreibung etc., erwartet werden. «Der ZKV ist bereit, den Antrag des OKV zu unterstützen und ist grösstenteils damit einverstanden», aber es müsse genauer definiert werden, was als «vereinsintern» gilt. Beim ZKV bestehe bereits ein solcher Prozess mit den Rayonsitzungen, wo evaluiert wird, ob nun eine Prüfung vereinsintern ist oder nicht.

Alle sind sich einig, dass der entsprechende Reglementspunkt nicht zu stark gelockert werden soll, da die SVPS-Reglemente auch in Anbetracht des Tierschutzes und der Sicherheit entscheidend sind. Michael Hässig, OKV-Präsident, sagt: «Rund 50% der Vereine in der Ostschweiz führen illegale Prüfungen auf Vereinsebene durch. Und es gibt Lösungen, die lächerlich sind, wie zum Beispiel in einem Verein für 5.- eine Tagesmitgliedschaft lösen».  Deshalb habe der OKV diesen Antrag gestellt. Nun wird der Vorstand einen Gegenvorschlag ausarbeiten.

Druse und Influenza meldepflichtig?

Ein zweiter Antrag des OKV betrifft die ansteckenden Krankheiten Druse und Influenza. Diese sollen ins Tierseuchengesetz respektive in der Tierseuchenverordnung als meldepflichtige Tierseuche aufgenommen werden. Die Meldung von Druse und Influenza bei der Plattform «Equinella» ist freiwillig und viele Fälle werden aus verschiedenen Gründen leider nicht gemeldet. Charles Trolliet informiert, dass dieser Antrag an die Veterinärkommission des SVPS wie auch dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen weitergeleitet wurde. Diese werden eine Lagebeurteilung machen.

2019 – Wahljahr

In diesem Jahr geht eine Amtsperiode zu Ende und Mitglieder der verschiedenen Kommissionen, der Leitungsteams der Disziplinen sowie diverser Fachkommissionen werden neu oder wiedergewählt. Noch im Februar geht ein Mail an alle aktuellen Personen. Bis Ende März müssen diese rückmelden, ob sie sich zur Wiederwahl stellen oder nicht. Anschliessend werden alle Posten im April offiziell ausgeschrieben. Die Eingabefrist der Kandidaturen geht Ende Juni 2019 zu Ende. Am 28. August wird der Vorstand die Wahlen durchführen und am 1. Oktober 2019 treten die neuen Mitgliedern ihr Amt an.

Neue Ausbildungsstrukturen angelaufen

Verschiedene Vorstandsmitglieder des SVPS informierten an der Präsidentenkonferenz über diverse Projekte. Martin Habegger erläuterte den Stand der Dinge im Projekt Ausbildung: «Die neuen Ausbildungsstrukturen sind nun seit dem 1. Januar 2019 in Kraft». Bei der Disziplin Fahren müsse noch etwas korrigiert werden, da die Prüfung falsch ausgeschrieben wurde. Korrekt wäre, dass zuerst das Diplom und anschliessend das Brevet gemacht werden darf.

Weitere Brevets in Arbeit

Das Brevet «Reiten im öffentlichen Raum» wurde zurückgestellt, weil es zeitlich nicht auch noch drin lag. In der Grundausbildungskommission GAKO wurde beschlossen, dies auf 2020 einzuführen. «Künftig wird es auch weitere Brevets geben können. Der SVPS ist diesbezüglich offen und Diskussionen mit Fachverbänden laufen», so Habegger. Auch würden die aktuellen Silber- und Goldtests weiterlaufen, diese seien aber keine Freigabe, um an Turnieren zu starten. Den Silbertest kann als Ausbildungsprüfung absolviert werden und wird per 2020 angepasst.

Ebenfalls informierte die Finanzverantwortliche des Vorstands, Gisela Marty, über die Revision des Basisfrankens und der Gelder für die Nachwuchsförderung: «Eine Kontrolle wurde durchgeführt, jedoch noch keine Revision». Die Revision werde zusammen mit den Reitvereinen gemacht. Zu diesem Thema wird am 19. März 2019 ein Workshop mit den fünf Regionalverbänden stattfinden.

Infos aus dem Vorstand

Vor der Präsidentenkonferenz fand sich der Vorstand des SVPS zu einer Sitzung zusammen. Neben den Wahlen (siehe Kasten) wurden auch weitere Themen besprochen, unter anderem ein Antrag der Selektionskommission Endurance, welche eine Aufhebung des «Auslandstart-Verbots auf geleasten/fremden Pferden» forderte. Eigentlich gab es nie ein Startverbot, wenn auch der Vorstand und die Disziplinleitung Endurance den Start auf geleasten und fremden Pferden nicht gut fanden. In der Vergangenheit gab es die Konsequenz, dass bei solchen Starts der Reiter nicht ins Kader aufgenommen und auch nicht für ein Championat selektioniert wurde. Fakt ist, dass beschlossen wurde, dass es im Jahr 2019 in der Schweiz keine Endurance-Kader gibt und auch keine Europameisterschaft beschickt wird. Somit entfällt diese Konsequenz sowieso. Wie es mit der Disziplin Endurance weitergeht, wird sich im Laufe des 2019 zeigen.  

Weitere Daten:
Nächste Ordentliche Mitgliederversammlung – Samstag, 6. April 2019
Nächste Präsidentenkonferenz – Mittwoch, 28. August 2019

Neu gewählt

Der Vorstand hat die Wahl folgender Personen in die entsprechenden Kommissionen und Leitungsteams bestätigt:

Grundausbildungskommission GAKO & Nachwuchsförderung Dressur, Springen und Concours Complet – Vertreterin PNW

  • Mirjam Stemmler

Reglementskommission REGLKO – Vertreter ZKV

  • Reto Schafroth

Nachwuchsförderung Reining

  • Yolanda Facchin

Disziplinveterinär Endurance

  • Beatus Christoph Bächi

Nachwuchsförderung Voltige

  • Selina Walder
  • Alexandra Löwy

Nachwuchsförderung Springen

  • Michel Sorg

Nachwuchsförderung Dressur, Springen und Concours Complet – Vertreterin OKV

  • Dominique Sutter
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