Mit diesem Blog beenden wir die News, Updates und Hintergrundgeschichten von den Olympischen Spielen in Tokio. Seit 4 Wochen bin ich nun hier vor Ort. Heute Morgen habe ich mit Unterstützung der Spring-Grooms und des Equipentierarztes Thomas Wagner das allgemeine Material zusammengeräumt und sauber verpackt bereitgestellt für den Heimflug nach Europa.

Heute Abend um ca. 23.00 Uhr Ortszeit werden die vier Springpferde gemeinsam mit Pflegerin Emma Uusi-Simola mit dem Lastwagen zum Flughafen Haneda fahren und dann den neu ungefähr 12-stündigen Flug nach Lüttich antreten. Die Verkürzung des Flugs um 6 Stunden und ohne Zwischenstopp in Dubai macht die Reise wesentlich angenehmer für die Vier- und Zweibeiner. Danach werden die Pferde ein paar Stunden im «Flughafenhotel für Tiere» eingestallt und treten dann den letzten Teil der Reise an: die LKW-Fahrt in die Schweiz.

Bereits heute früh losgeflogen sind die Springreiter und die übrigen Betreuungs- und Begleitpersonen. Morgen Dienstag treten dann die restlichen drei Grooms, Thomas Wagner und ich als letzte Schweizer Mohikaner die Rückreise in die Schweiz an.

An dieser Stelle möchte ich allen zwei- und vierbeinigen Athleten, den Grooms, Equipenchefs, Coaches, Tierärzten, dem Hufschmied und den weiteren Personen, die uns vor Ort unterstützt haben, ganz herzlich danken. Es war nicht immer einfach hier in Tokio mit all den zu beachtenden Covid-Massnahmen und dem ganzen Drumherum. Aber alle haben ohne zu murren mitgespielt und wenn ich Berichte von anderen Teamchefs höre, muss ich wirklich sagen: Ich glaube wir haben dies ganz gut gemeistert. Ein grosser Dank gebührt auch dem Team von Swiss Olympic und den vielen Japanerinnen und Japanern, die uns so freundlich empfangen haben und das Ganze überhaupt erst möglich gemacht haben. Nicht zuletzt auch noch ein Merci an die Pferdebesitzer, die nicht alle vor Ort sein konnten, uns aber tatkräftig unterstützen.

Ich möchte auch allen Medienschaffenden danken, mit welchen wir in den letzten Wochen in Kontakt standen. Es war auch in diesem Bereich eine nicht ganz einfache Zeit, insbesondere der tragische Tod von Jet Set hat doch einiges zu reden gegeben. Wir hatten aber immer das Gefühl, dass sich die Journalisten sehr faktenorientiert und uns gegenüber fair verhalten haben – merci!

Aber ganz alles Material geht doch nicht zurück in die Schweiz: ein Boxenvorhang, Schweizer Fahnen, das Zelt mit den vier Campingstühlen, damit man sich draussen auch mal ein bisschen im Schatten aufhalten kann, und die beliebte Nespresso-Maschine haben wir in einem Container eingelagert und eingeschlossen. Diese Sachen warten nun darauf, dass in 10 Tagen unsere Para-Dressage-Reiterin Nicole Geiger mit ihrer Crew in Tokio ankommt. Sie geht nun mit ihrem Pferd Amigo in die Pre-Export-Quarantäne nach Aachen und macht sich dann auf den Weg an die Paralympics, die vom 24. August bis 5. September ebenfalls in Tokio ausgetragen werden.

Sayounara

Evelyne Niklaus
Teamchefin Pferdesport Tokyo 2020