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Ein lachendes und ein weinendes Auge

Michel Sorg | 10 November 2020

Tags : Springen, Blogeintrag

Für die Freunde des Pferdesports – und ganz besonders des Springsports – sind der CHI Genf und der CSI5*-W Basel Höhepunkte im Turnierkalender. Jedes Jahr pilgern zehntausende Menschen in das Palexpo und die St. Jakobshalle, um mit den weltbesten Reiterinnen und Reitern mitzufiebern.

Nachdem im Sommer mehrere nationale Concours und einige CSI trotz der Pandemie durchgeführt werden konnten, hatten wir alle die kleine Hoffnung, dass auch Genf und Basel an ihren Veranstaltungen von Mitte Dezember bzw. Anfang Januar festhalten können. Die Organisatoren liessen nichts unversucht, sie erarbeiteten Schutzkonzepte, suchten bis zuletzt nach Lösungen, doch am Ende mussten beide nach den Ankündigungen der Bundes- und Kantonsbehörden schweren Herzens die Flinte ins Korn werfen. Das ist natürlich ein schwerer Schlag für den Sport, aber auch eine Entscheidung, die jeder nachvollziehen kann, denn in der aktuellen Pandemielage hat die Gesundheit höchste Priorität. So können wir den beiden Organisationskomitees mit Sophie Mottu Morel bzw. Andy Kistler an ihrer Spitze nur dankbar sein, dass sie sich bis zuletzt den Kopf zerbrochen haben, um Lösungen zu finden, damit die Veranstaltungen – auch in angepasster Form – stattfinden können.

Ich möchte an dieser Stelle auch Dehlia Oeuvray Smits und Edwin Smits gratulieren, dass sie an ihrem Nachwuchs-CSI und dem CSI2* festhalten konnten. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und mussten sich täglich an die neuen Umstände anpassen. Das haben sie einzig für den Sport getan. Dafür gebührt ihnen grosser Dank.

Insgesamt 12 der 13 Weltcup-Etappen der Westeuropaliga wurden abgesagt. Einzig das Turnier in Leipzig (GER) von Mitte Januar und das Finale in Göteborg von Ende März stehen noch im Kalender. Ob sie tatsächlich stattfinden und wie sich die Reiterinnen und Reiter qualifizieren können, steht noch in den Sternen. Die FEI brütet derzeit über einer Lösung, die uns demnächst präsentiert werden sollte.

Sind weiterhin die Weltnummer 1 und 2: Steve Guerdat und Martin Fuchs (Bild: Weltcupfinal Göteborg 2019 © Hippo Foto - Stefan Lafrentz07/04/2019 Sind weiterhin die Weltnummer 1 und 2: Steve Guerdat und Martin Fuchs (Bild: Weltcupfinal Göteborg 2019 © Hippo Foto - Stefan Lafrentz)

Der aktuellen Lage zum Trotz gibt es auch gute Nachrichten: Wir freuen uns riesig, dass Steve Guerdat als Nummer 1 und Martin Fuchs als Nummer 2 die Weltrangliste auch im November weiterhin anführen und mit Pius Schwizer, Beat Mändli, Niklaus Rutschi und Bryan Balsiger vier weitere Schweizer in den Top 100 vertreten sind.

Ausserdem konnten wir letzte Woche in Rücksprache mit dem Leitungsteam Springen das Elitekader 2021 präsentieren, das aus 26 Reiterinnen und Reitern, darunter zwei Espoirs besteht. Der Coach des Elitekaders, Thomas Fuchs, und ich freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit jedem einzelnen von ihnen, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen und zusammen eine Gemeinschaft mit einem starken Swiss Team Spirit zu bilden. Da wir diesen Winter mit einem dünn gesäten Turnierkalender rechnen müssen, werden verschiedene Indoor-Trainings mit Thomas Fuchs für das Team organisiert. Wir werden darüber berichten!

Ebenfalls eine gute Nachricht ist die Bestätigung unserer Teilnahme am CSIO Vilamoura (POR) von 16. bis 19. November 2020. Elin Ott, Aurélia Loser, Pius Schwizer, Bryan Balsiger, Elian Baumann und Edouard Schmitz werden dort antreten. Welche vier Reiterinnen bzw. Reiter die Schweizer Farben am Nationenpreis (Dienstag, 17. November 2020) vertreten werden, wird nach dem CSI4*, der in der Woche davor ausgetragen wird (10. bis 13. November 2020), bestimmt. Wir können es alle kaum erwarten, dass die Startglocke erklingt! Das wird der einzige Nationenpreis sein, den wir in der ganzen Saison 2020 bestreiten werden, und unsere Motivation ist entsprechend riesig.

Vilamoura Equestrian Center (Image: facebook.com/VilamouraEquestrianCentre/) Vilamoura Equestrian Center (Image: facebook.com/VilamouraEquestrianCentre/)

Wir alle haben heute nur einen Wunsch: dass sich die Pandemielage in den kommenden Wochen und Monaten entspannt. Es bleibt zu hoffen, dass die Turniersaison im Frühling 2021 nach einem voraussichtlich ruhigen Winter wieder in mehr oder weniger normalem Rahmen losgehen kann. Mein Motto lautet: «Wir müssen nach vorne schauen, nicht zurück.»

Passen Sie gut auf sich und Ihre Liebsten auf!

Mit sportlichen Grüssen

Michel Sorg
Equipenchef Springen Elite

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