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Hochkarätige Weiterbildung für junge Pferdesportler und Berufsleute

13 März 2024 08:30

Wer sich in der Grundausbildung für einen Pferdeberuf entschieden hat, für den ist damit nicht zwingend Endstation. Der Lehrgang zur Spezialistin oder zum Spezialisten Pferdebranche mit eidgenössischen Fachausweis ist eine nächste Möglichkeit. Diese bietet sich auch aktiven Pferdesportlern und jungen Berufsleuten an. 
Gastbeitrag des Bildungszentrums Inforama 

Der Lehrgang zur Spezialistin oder zum Spezialisten Pferdebranche mit eidgenössischen Fachausweis bietet seinen Teilnehmenden so einiges. Während einem Jahr bereiten sie sich in Theorie und Praxis auf die eidgenössische Prüfung vor. «Der Lehrgang ist vorwiegend für junge Berufsleute und aktive Sportreiter konzipiert, was nicht heisst, dass ihn nicht auch bereits erfahrenere Personen absolvieren können», erklärt Patrick Rüegg. Er ist der Koordinator der höheren Berufsbildung Pferde am Inforama und unterrichtet in der Grundbildung wie auch in der höheren Berufsbildung. Trotzdem betont er: «Es ist sicher einfacher, diesen Lehrgang möglichst zügig nach der Grundausbildung zu machen, wenn man noch relativ jung ist.» Dies aus diversen Gründen, wie er anfügt. Jüngere Personen seien meist noch etwas fitter und würden leichter lernen. Ausserdem seien sie vielleicht noch nicht so eingebunden in einem Betrieb, und allenfalls auch noch nicht mit der Familienplanung beschäftigt. 

Im Lehrgang zur Spezialistin oder zum Spezialisten Pferdebranche mit eidgenössischen Fachausweis besuchen die Teilnehmenden diverse praktische und theoretische Module. © Nicole Basieux Im Lehrgang zur Spezialistin oder zum Spezialisten Pferdebranche mit eidgenössischen Fachausweis besuchen die Teilnehmenden diverse praktische und theoretische Module. © Nicole Basieux

Eine Investition für die Zukunft 

«Klar kann es sein, dass man im Alter von 20 bis 25 Jahren die Investition in sein Berufsleben und somit auch in seine eigene Zukunft zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht erkennen kann», so Rüegg. Doch rückblickend seien wohl die meisten dankbar, wenn sie zum Beispiel mit 40 oder 50 Jahren den aktiven Sport an den Nagel hängen könnten und danach dank dem eidgenössischen Diplom die besten Voraussetzungen hätten, betriebswirtschaftlich fit für die Branche zu sein sowie zwei- und vierbeinige Schützlinge und junge Talente zu fördern. Dies kann sich langfristig auch finanziell lohnen, denn neben dem eidgenössischen Zertifikat, das Kompetenz und Wissen auszeichnet, steht man auch besser da, sollte man einmal die Dienste der Sozialversicherungen in Anspruch nehmen müssen. Auch Verbände in der Pferdebranche engagieren gerne zertifizierte Berufsleute mit einer höheren Berufsbildung. 

Diese berufliche Weiterbildung zählt als Abschluss einer Fachhochschule und löst den früheren Bereiter mit Berufsprüfung ab. Man kann bei der Weiterbildung zum Spezialisten der Pferdebranche eine der vier folgenden Fachrichtungen wählen: Betreuung & Dienstleistung, Klassisches Reiten, Westernreiten oder Gangpferdereiten. 

Wer Spezialist:in Pferdebranche ist, ist gut gewappnet für das Arbeitsumfeld in der Pferdebranche. © Nora Jeker Wer Spezialist:in Pferdebranche ist, ist gut gewappnet für das Arbeitsumfeld in der Pferdebranche. © Nora Jeker

Diverse Kompetenzen neben dem Pferd 

Die Spezialisten der Pferdebranche brauchen nicht nur das ganze theoretische und praktische Wissen und Können rund um die Pferde, sondern müssen auch einen Betrieb von A bis Z führen können. Im Lehrgang eignen sich die Teilnehmenden nebst den Fachkompetenzen am und auf dem Pferd auch KMU-Kompetenzen neben dem Pferd in diversen interdisziplinären Bereichen wie Betriebswirtschaft, Marketing, Kommunikation und Personalführung an. Ein weiteres Ziel der Weiterbildung ist die persönliche Weiterentwicklung zum qualitativ hochstehenden Dienstleister in der Pferdebranche. Dies öffnet Tür und Tor beispielsweise als Fachkraft in einer leitenden Position in einem Pferdeunternehmen oder als Freelancer in diversen Dienstleistungsbereichen der Pferdebranche. 

Die Weiterbildung ist in folgende Module aufgeteilt: Reittechnik – je nach Fachrichtung, Unterrichtserteilung, Jungpferdeausbildung, Pferdehaltung und -pflege, operative Leitung eines Pferdeunternehmens, Hippologie, Ethik und Trainingslehre, Einführung in die Buchhaltung und Führung eines Pferdeunternehmens, Mitarbeiterführung, Marketing sowie Methodik und Didaktik. 

Im Modul Jungpferdeausbildung erfahren die Lehrgangsteilnehmer, wie sie junge oder unerfahrene Pferde an neue Aufgaben heranführen. © Nicole Basieux Im Modul Jungpferdeausbildung erfahren die Lehrgangsteilnehmer, wie sie junge oder unerfahrene Pferde an neue Aufgaben heranführen. © Nicole Basieux

Persönlichkeitsentwicklung inbegriffen 

Die Teilnehmenden des Lehrgangs zur Spezialistin oder zum Spezialisten Pferdebranche mit eidgenössischen Fachausweis können von diversen Mehrwerten dieser Weiterbildung profitieren. Beispielsweise werden sie in den Modulen von verschiedensten autorisierten Berufsfachleuten unterrichtet und anschliessend dann auch geprüft. Sie erhalten somit verschiedene Meinungen und können mithilfe dieser ihre Persönlichkeit weiterentwickeln und fördern. «Bildung treibt bekanntlich die Persönlichkeitsentwicklung voran – als Berufsperson und auch als Sportlerin oder Sportler», ist Patrick Rüegg überzeugt. 

Ein weiterer grosser Vorteil, der für diese Weiterbildung spricht, ist, dass der Lehrgang relativ kurz und sportlich ist. Das bedeutet, er ist in einem Jahr machbar, pro Woche gibt es einen Lehrgangstag, welcher jeweils auf einen Montag oder Dienstag fällt, was die Weiterbildung auch für aktive Sportreiterinnen möglich macht. Verglichen zu anderen höheren Berufsbildungen, die meist zwei bis drei Jahre dauern, ist diese relativ kurz. 

Der Lehrgang dauert rund ein Jahr und die Kosten werden zu 50% vom Bund übernommen – sofern man an der eidgenössische Prüfung antritt. © Nicole Basieux Der Lehrgang dauert rund ein Jahr und die Kosten werden zu 50% vom Bund übernommen – sofern man an der eidgenössische Prüfung antritt. © Nicole Basieux

Bund zahlt die Hälfte 

Ein drittes Argument für diese Weiterbildung spricht: «Der Bund subventioniert diesen Lehrgang mit 50%. Das bedeutet, wenn die Lehrgangsteilnehmenden an die eidgenössische Prüfung gehen, erhalten sie 50% des Lehrgangsgeldes zurück – egal, ob sie die Prüfung bestehen oder nicht. Sie müssen die Prüfung einfach gemacht haben», fügt der Lehrgangsleiter an. 

Wer sich für die Weiterbildung zur Spezialistin der Pferdebranche interessiert, muss nicht mehr lange warten. Im August 2024 startet der nächste Lehrgang. 

Nicole Basieux 

Weitere Informationen 

> Lehrgang Spezialist/in Pferdebranche mit eidg. Fachausweis 
Start: August 2024 
Anmeldeschluss: 30. April 2024 

> Ausschreibung zum Lehrgang Spezialist/Spezialistin Pferdebranche 2024–2025 

> Anmeldeformular Lehrgang 2024–2025  

> pferdeberufe.ch > Höhere Berufsbildung 

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