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Zukunftsweisende Entscheidungen des europäischen Pferdesportverbands

15 September 2022 09:10

EEF-Vorstand (v.l.n.r.): Simone Perillo, Quentin Simonet, George Dimaras, Eleonora Ottaviani, Soenke Lauterbach, Theo Ploegmakers, Elisabeth Max-Theurer, Nayla Stössel, Alan Andabaka | © EEF/Lukasz Kowalski EEF-Vorstand (v.l.n.r.): Simone Perillo, Quentin Simonet, George Dimaras, Eleonora Ottaviani, Soenke Lauterbach, Theo Ploegmakers, Elisabeth Max-Theurer, Nayla Stössel, Alan Andabaka | © EEF/Lukasz Kowalski

An seiner Generalversammlung, die am 12. September in Warschau (POL) stattgefunden hatte, leitete der europäische Pferdesportverband mutige Schritte mit Vorbildcharakter ein. Es wurde ein neues Abstimmungssystem eingeführt, bei dem einige Mitgliedernationen mehr Gewicht erhalten als andere.

Nicht nur beim europäischen Pferdesportverband (EEF), sondern auch beim internationalen Pferdesportverband (FEI) gibt die Tatsache, dass alle Mitgliedernationen bei Abstimmungen gleich viel Gewicht haben, immer wieder Anlass zu Diskussionen. Vor diesem Hintergrund sendet die EEF ein starkes Signal aus mit seinem von der weit überwiegenden Mehrheit der Mitgliedernationen getragenen Entscheid, ein dynamisches Abstimmungssystem einzuführen, bei dem jene Nationen, die von Änderungen bei den Sportreglementen am stärksten betroffen sind, stärker gewichtet werden.

 

Mehr Gewicht für aktive Pferdesportnationen

Im neuen Abstimmungssystem werden die Mitgliedernationen, basierend auf der Anzahl ihrer bei der FEI registrierten Athletinnen und Athleten, in drei Kategorien unterteilt und mit entsprechend zusätzlichen Stimmen versehen. Zusätzlich wird die Anzahl FEI-Events, die in der Mitgliedernation ausgetragen werden, als weiterer Gewichtungsfaktor hinzugezogen und in drei Kategorien mit Stimmengewinn unterteilt. Nicht zuletzt erhalten Mitgliedernationen, die in den vergangenen drei Jahren an Olympischen oder Paralympischen Spielen teilgenommen haben, eine weitere Zusatzstimme.

Damit können Mitgliedernationen zwischen 1 und 8 Stimmen zugesprochen erhalten. Die Berechnung bezieht sich jeweils auf den vorgängigen Olympiazyklus (aktuell 2017–2020) und tritt 2023 in Kraft. 2025 wird das Stimmenverhältnis anhand der neusten Zahlen wiederum neu berechnet und behält dann vier Jahre Gültigkeit.

Diese Änderung betrifft ausschliesslich Abstimmungen über sportreglementarische Anliegen. Bei Abstimmungen zu anderen Themen gilt weiterhin, dass jede einzelne Mitgliedernation eine einzige Stimme hat.

 

Flexible Mitgliederbeiträge

Bei den Mitgliederbeiträgen schlägt die EEF ebenfalls eine neue Richtung ein. So wird die Höhe des Mitgliederbeitrags ab 2023, gemessen an der Anzahl bei der FEI registrierter Athletinnen und Athleten jeder Mitgliedernation, in sechs Beitragskategorien unterteilt. Als Bemessungszeitraum wird jeweils der Durchschnitt des vergangenen Olympiazyklus (aktuell 2017–2020) herangezogen und somit alle vier Jahre neu berechnet.

Auch dieser Schritt wurde von der Generalversammlung mit 36 zu 2 Stimmen klar gutgeheissen.

 

Mehr Einfluss für die Schweiz

Gemäss dem neuen Abstimmungssystem erhält die Schweiz 7 Stimmen und zählt damit eindeutig zu den «gewichtigen» Pferdesportnationen in der EEF. Ihr Einfluss bei sportrelevanten Entscheidungen der EEF wird dadurch deutlich vergrössert.

Bei den Mitgliederbeiträgen gehört die Schweiz mit einem Koeffizienten von 8 zur zweitstärksten Kategorie mit einem Jahresbetrag von jeweils 6000 Euro für 2023 und 2024.

 

Ein Meilenstein und Richtungsweiser im Pferdesport

EEF-Präsident Theo Ploegmakers zeigte sich stolz, dass diese historischen Beschlüsse von den Mitgliedernationen so breit getragen werden, und versetzte dabei dem grossen internationalen Schwesterverband einen dezenten Seitenhieb: «Ich hoffe, diese Entscheidungen sind richtungsweisend für die Zukunft, vielleicht sogar für die FEI.»

 

Wahlen

Ein weiteres wichtiges Traktandum der Generalversammlung waren die Neu- und Wiederwahlen in verschiedenen Gremien. Der 76-jährige Niederländer Theo Ploegmakers, der seit November 2018 als Präsident der EEF amtet, wurde für die nächste Amtsperiode bis 2026 bestätigt.

Neu in den EEF-Vorstand gewählt wurden der Kroate Alan Andabaka und die Österreicherin Elisabeth Max-Theurer. Der Deutsche Soenke Lauterbach wurde als Vorstandsmitglied bestätigt.

In der ständigen EEF-Arbeitsgruppe, die sich mit EU-Anliegen befasst, wurde die Französin Catherine Bonnichon de Rancourt zur Vorsitzenden gewählt sowie die Malteserin Paula Calamatta und der Belgier Mark Wentein als Mitglieder aufgenommen.

 

Weitere Informationen

Die Unterlagen zur Generalversammlung der EEF sind öffentlich einsehbar unter:

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