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Vom Sportverband zum Kompetenzzentrum

20 April 2024 14:40

Der Vorstand und der CEO von Swiss Equestrian (v.l.n.r.): Thomas Järmann, Nayla Stössel, Pierre Brunschwig, CEO Michel Sorg, Damian Müller, Peter Zeller, Gisela Marty, Franz Häfliger | © Swiss Equestrian Der Vorstand und der CEO von Swiss Equestrian (v.l.n.r.): Thomas Järmann, Nayla Stössel, Pierre Brunschwig, CEO Michel Sorg, Damian Müller, Peter Zeller, Gisela Marty, Franz Häfliger | © Swiss Equestrian

Transparenz und Weitsicht waren die Leitmotive der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 20. April 2024. Swiss Equestrian analysierte das vergangene Verbandsjahr und blickte lösungsorientiert nach vorn. Dabei wurde klar, dass es alle Akteure rund um das Pferd braucht, um auch in Zukunft attraktiven Pferdesport in der Schweiz zu garantieren.

In seiner Begrüssungsrede warf der Präsident von Swiss Equestrian, Damian Müller, einen Blick zurück und erinnerte an die Meilensteine, die im vergangenen Jahr erreicht wurden: «Das Jahr 2023 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Dachverbands für den Pferdesport in der Schweiz», so der Präsident. Der neue Name und das neue Logo stehen dabei stellvertretend für die Positionierung von Swiss Equestrian als moderner, dynamischer Sportverband mit zeitgemässen Strukturen und Führungsinstrumenten. Damian Müller zeigte aber auch transparent auf, welche Themen ihm derzeit Sorgen bereiten. Hierzu gehört die angespannte finanzielle Situation von Swiss Equestrian, mit einem Verlust von rund 107 000 CHF für 2023, die den Verband zu einer strikten Budgetdisziplin zwingt. Damian Müller betonte dabei den Willen zur Transparenz von Swiss Equestrian: «Natürlich hätten wir Fonds, unsere Reserven, gezielt auflösen können, um das Resultat kosmetisch hübsch zu machen. Das wollten wir aber gezielt nicht!» Im Weiteren nannte der Präsident die Entwicklung der Schweizer Sportpolitik mit ihren wachsenden und ressourcenintensiven Ansprüchen gegenüber den Sportverbänden und das aktuelle politische Geschehen im Bundesparlament mit angestrebten Gesetzesänderungen, die Swiss Equestrian zu verstärkter politischer Arbeit veranlassen (vgl. News vom 12.4.2024), als kritische Punkte der aktuellen Verbandstätigkeit. Einen Erfolg konnte in diesem Zusammenhang bereits verbucht werden, denn eine von Swiss Equestrian bekämpfte Motion ist inzwischen vom Tisch (vgl. News vom 18.4.2024).

© Swiss Equestrian © Swiss Equestrian

Jahresabschluss mit negativem Ergebnis

Die Finanzverantwortliche von Swiss Equestrian, Karin Schild, erläuterte die Zahlen des vergangenen Jahres und machte deutlich, wie das negative Ergebnis entstehen konnte. Ins Gewicht fielen insbesondere die stark rückläufigen Zahlen bei der Aktivierung von Brevets und Lizenzen, die um rund 128 000 CHF tiefer zu Buche schlugen als budgetiert – eine Situation, die es zu analysieren gelte und zu deren Verbesserung alle Akteure im Schweizer Pferdesport beitragen könnten, wie Verbandspräsident Damian Müller betonte: «Die Ausschreibungen müssen von den Veranstaltern nach den neuen Möglichkeiten angepasst werden. Zudem muss jede Disziplin sich hinterfragen, Basisanalysen machen und Massnahmen präsentieren.»

Auch die erheblichen Rechtskosten für das laufende Mehrwertsteuerverfahren (vgl. News vom 28.10.2023) belasteten den Verbandshaushalt mit 63 800 CHF – einem ausserordentlich und nicht budgettierbaren Betrag, der grösstenteils dem Weiterziehen der Beschwerde vor Bundesgericht geschuldet ist. Dazu kamen hohe Kosten für die Analyse und Umsetzung von notwendigen Massnahmen im Zusammenhang mit dem neuen Datenschutzgesetz sowie Anwaltsosten für weitergezogene Rechtsfälle.

Die Jahresrechnung wie auch der Jahresbericht von Swiss Equestrian wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen.

› Jahresbericht 2023

› Zahlen & Fakten 2023

(V.l.n.r.): Bruno Invernizzi (GL), Evelyne Niklaus (GL), Karin Schild (Finanzverantwortliche), Yvonne Burger (PwC) | © Swiss Equestrian (V.l.n.r.): Bruno Invernizzi (GL), Evelyne Niklaus (GL), Karin Schild (Finanzverantwortliche), Yvonne Burger (PwC) | © Swiss Equestrian

Aktuelles aus der Geschäftsleitung

Im Weiteren informierte der CEO von Swiss Equestrian, Michel Sorg, über die laufende Überprüfung des Reglementsänderungsprozesses (vgl. News vom 22.2.2024). Die Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit aufgenommen und wird dem Vorstand im Juli und schliesslich der Präsidentenkonferenz im August ihren Vorschlag für den Prozess und den Rhythmus von künftigen Reglementsänderungen vorlegen. Wird der Vorschlag gutgeheissen, kann die Gesamtrevision in der zweiten Jahreshälfte in Angriff genommen werden. Ziel ist, dass das Reglement bis Ende 2025 überarbeitet ist. Michel Sorg betonte dabei, die gute Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe: «Der bisherige Austausch war reichhaltig und konstruktiv. Wir haben bereits eine gute Grundlage für die weitere Arbeit definiert.»

Auch zum Nachwuchsprogramm Swiss Equestrian Talents gab Michel Sorg ein Feedback und betonte dabei die zentrale Rolle, welche die Regionalverbände in diesem Projekt spielen. Der Scouting Day 2025 wird wieder im Februar in Avenches stattfinden. Ausserdem erinnerte er an die Turnierserie Swiss Equestrian Talents Series, an der nicht nur die Mitglieder von Swiss Equestrian Talents teilnehmen können, sondern alle Nachwuchsreiterinnen und ­reiter. Auch die Aktivitäten der Top Talents haben begonnen, namentlich mit einem Gesundheitscheck in der Rennbahnklinik in Basel und dem Top Talents Day in Bern. Die Top Talents werden sich im Weiteren am CSIO St. Gallen und am CCIO Avenches zu Ausbildungstagen treffen.

Anschliessend präsentierte Evelyne Niklaus eine Übersicht über die Aufgaben und Arbeitsweise der Technischen Komitees der Disziplinen, die im vergangenen Herbst ihre Arbeit aufgenommen haben: «Jede Disziplin und jede Region hat ihre Besonderheiten, aber alle TK arbeiten an der Weiterentwicklung, der Zukunft und dem positiven Image des Sports.» Als Leitgedanken der Arbeit der TK steht das Wohl der Pferde und die Partnerschaft zwischen Tier und Mensch, die unseren Sport so einzigartig macht, an erster Stelle. Im TK Dressur wird durch den Wechsel von Bettina de Rham in die Geschäftsleitung von Swiss Equestrian ein Amt frei. Dieses wird auf der Plattform jobs.swiss-equestrian.ch ausgeschrieben.

Michel Sorg, CEO Swiss Equestrian | © Swiss Equestrian Michel Sorg, CEO Swiss Equestrian | © Swiss Equestrian

Neue Mitglieder

In der Strategie «Swiss Equestrian 2030» wurde als Priorität festgelegt, dass der Dachverband sich dahingehend entwickelt, gezielt weitere Verbände mit ähnlichen Interessen unter dem Dach von Swiss Equestrian als Kompetenzzentrum für das Pferd in der Schweiz zusammenzuschliessen.

Vor diesem Hintergrund stimmte die Mitgliederversammlung den Anträgen von drei Verbänden zu, die nun neu oder mit verändertem Status Mitglieder von Swiss Equestrian sind: der Berufsverband für pferdegestützte Interventionen Schweiz (PI-CH, Vollmitgliedschaft), der Verband Mounted Games Switzerland (MGAS, Wechsel von Teil- zu Vollmitgliedschaft) und der Verband Schweizerischer Pferdeimporteure (VSP, Teilmitgliedschaft).

Ehrungen

Fünf Offizielle, die nach langjähriger Tätigkeit aus Altersgründen aus dem Amt schieden, wurden vom Präsidenten Damian Müller und von den Vorstandsmitgliedern Gisela Marty und Franz Häfliger würdevoll verabschiedet und verdankt. Dabei betonte Damian Müller einmal mehr, wie wichtig die Ehrenamtlichen für Swiss Equestrian sind und dass sie auch in Zukunft für die Weiterentwicklung des Verbands und des Pferdesports in der Schweiz unverzichtbar sind.

Verabschiedung der Offiziellen Samuel Bettschen, Heinrich Elliker, René Kradolfer, Henri Kuhnen und Ulrich Küpfer mit dem Vorstand und der Geschäftslreitung von Swiss Equestrian. | © Swiss Equestrian Verabschiedung der Offiziellen Samuel Bettschen, Heinrich Elliker, René Kradolfer, Henri Kuhnen und Ulrich Küpfer mit dem Vorstand und der Geschäftslreitung von Swiss Equestrian. | © Swiss Equestrian

Lebensgefühl Pferd

Abgerundet wurde die Mitgliederversammlung mit der Präsentation der neuen Kampagne von Swiss Equestrian: «Lebensgefühl Pferd». Ziel der Kampagne ist es, den positiven Einfluss, den Pferde und Ponys auf die Persönlichkeitsentwicklung insbesondere von Kindern haben, hinzuweisen. Sie stellt die einzigartige Beziehung zwischen Kind und Pferd in den Mittelpunkt und soll Kinder und Jugendliche – vor allem aus pferdesportfremden Familien – zum Einstieg in die Pferdewelt animieren.

Die Kampagne ist über mehrere Jahre angelegt und artikuliert sich über verschiedene Projekte. Sie dient dazu, Swiss Equestrian als Dachverband, aber auch den Pferdesport im Allgemeinen zu positionieren und sein positives Image zu fördern.

Nach der Mitgliederversammlung, die im Bundeshaus stattfand, waren die Anwesenden zum Mittagessen an der traditionellen Drivers Challenge im NPZ eingeladen. In diesem geselligen Rahmen konnten in schöner Turnieratmosphäre toller Fahrsport genossen und ungezwungene Gespräche geführt werden.

Nächste Termine

Herbst-Mitgliederversammlung: Samstag, 9. November 2024

Ordentliche Mitgliederversammlung: Samstag, 12. April 2025

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