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Ein erneuter Stillstand

Michel Sorg | 16 März 2021

Tags : Springen, News, Blogeintrag

Als die ersten Gerüchte über einen möglichen Herpes-Ausbruch in Valencia kursierten, war dies zunächst schwer zu glauben. Auch ich dachte zunächst «nein, das kann nicht sein…». Und doch... Leider ist die Epidemie real und das Virus kann für unsere Pferde sehr gefährlich werden. Und das alles geschieht parallel zu Covid-19 Pandemie, welche unser Leben im letzten Jahr schon so sehr durcheinander gebracht hat.

Zurzeit ist die absolute Priorität natürlich, unsere Pferde zu schützen, indem wir die Verbreitung dieses Virus so weit wie möglich einschränken. Die Pferde, die von internationalen Turnieren zurückkamen, wurden isoliert und von Tierärzten betreut. Nationale und internationale Wettbewerbe wurden eingestellt. Glücklicherweise ist die Situation unter Kontrolle und es gibt keine Neuansteckungen innerhalb der Schweiz. 

Das Ganze bleibt aber ein weiterer, sehr harter Schlag für unsere Branche. Ich denke hier vor allem an die Reiterinnen und Reiter mit ihren Teams, die noch einmal ein abruptes Ende ihrer Saison erleben müssen. Gerade als es schien, dass sich ein kleines Licht am Ende des Tunnels zeigt, verblasste es plötzlich. Aber es brennt immer noch!

Es ist auch ein Schlag für die zahlreichen Organisatoren, die gezwungen sind, ihre Veranstaltungen abzusagen. Dies manchmal in letzter Minute, wie das Dutch Masters in 's-Hertogenbosch – eine der ersten Grossveranstaltungen seit vielen Monaten – oder der Weltcup-Final in Göteborg, der trotz der zahlreichen Massnahmen, die zum Schutz sowohl vor Covid-19 als auch vor EHV-1 ergriffen wurden, nun das Handtuch werfen musste. Drei Schweizer Reiter waren für diese beiden wichtigen Events selektioniert, aber zum Wohl unserer Pferde waren die Absagen notwendig.

Der letzte Weltcup-Final wurde 2019 in Göteborg ausgetragen und gipfelte in einem Schweizer Doppelsieg von Steve Guerdat und Martin Fuchs vor Peder Fredricson.  (Bild: FEI) Der letzte Weltcup-Final wurde 2019 in Göteborg ausgetragen und gipfelte in einem Schweizer Doppelsieg von Steve Guerdat und Martin Fuchs vor Peder Fredricson. (Bild: FEI)

Wie ich gerne sage: Man sollte nicht versuchen, etwas zu kontrollieren, was nicht kontrolliert werden kann. Ich bin von Natur aus ein Optimist und bessere Tage werden kommen. Die Reiter und ihre Pferde warten nur auf eines, auf die Rückkehr in die Parcours. Die Organisatoren haben nur den einen Wunsch: dass wir wieder an hochkarätigen Wettkämpfen teilnehmen können.

Unser Blick richtet sich nun auf den CSIO in Gorla Minore, zu dem wir Ende April eingeladen sind, sowie auf die Veranstaltungen in La Baule und St. Gallen in den darauffolgenden Wochen. Im Hinterkopf behalten wir stets die etwas ferneren Ziele: die Olympischen Spiele in Tokio und die Europameisterschaft in Riesenbeck. Die Motivation von uns allen, ob Reiterinnen und Reiter, Pflegerinnen und Pfleger oder Trainer, ist extrem hoch, und Sie werden tollen Sport erleben, sobald die Wettkämpfe wieder beginnen.

Diesen Blog möchte ich mit einem besonderen Wort an die Pferdebesitzerinnen und Besitzer beenden, die wir in der Schweiz zum Glück haben. Trotz der aktuellen Krise halten sie unseren Pferdesportlern die Treue! Dafür bin ich sehr dankbar, denn ohne diese Unterstützung könnten wir nicht all die wertvollen Momente erleben!

Ich kann es, wie wir alle, kaum erwarten, wieder gemeinsam auf den schönsten Turnierplätzen mitzufiebern, wenn unsere Reiterinnen und Reiter in den Parcours einreiten. Seien wir geeint, seien wir vorsichtig, seien wir auch geduldig. Dann werden wir es blad geschafft haben.

Tragen Sie Sorge zu sich, Ihren Lieben und Ihren Pferden.

Michel Sorg
Equipenchef Springen Elite

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